NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen über einen möglicherweise stärkeren Abschwung der chinesischen Wirtschaft dürften die US-Aktienmärkte am Montag belasten. Rund eine halbe Stunde vor dem Handelsstart lag der Future auf den Dow Jones Industrial (DJI:DJI) mit 0,43 Prozent im Minus. Der Leitindex der Wall Street war nach einem neuen Rekord am Mittwoch die vergangenen zwei Handelstage moderat gesunken. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
"Wegen der Schwäche im verarbeitenden Sektor besteht in China ein großes Risiko eines stärker als erwartet ausfallenden Konjunkturabschwungs", sagte ein anderer Börsianer. Der Einkaufsmanagerindex der britischen Großbank HSBC für das herstellende Gewerbe deutete auch im April auf eine abnehmenden Industrietätigkeit in der riesigen Volkswirtschaft hin. Sowohl der Produktionsausstoß als auch die neuen Aufträge waren im April rückläufig, wenn auch nicht mehr so schnell wie im März. Zudem beunruhige die anhaltende Ukraine-Krise die Anleger, hieß es am Markt.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Aktien der größten US-Bank JPMorgan NYS:JPM (ETR:CMC). Sie fielen vorbörslich um 2,68 Prozent. Am Freitagabend hatte die Bank den Markt mit der Ankündigung schockiert, die Handelsumsätze würden im laufenden zweiten Jahresviertel um 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Bereits im ersten Quartal hatte ein schwächelndes Geschäft mit Hypotheken und Anleihen der Bank den Jahresbeginn verhagelt.
Auch Aktien des Pharmariesen Pfizer (NYS:PFE) FSE:PFE werden nach einem Gewinnrückgang im ersten Quartal vorbörslich verkauft: Es ging es um 1,24 Prozent nach unten. Händlern zufolge hat der Umsatz mit Kassenschlagern wie Lipitor, Viagra und Lyrica die Erwartungen enttäuscht. Die Schätzungen der Wall Street beim Ergebnis je Aktie vor Sonderposten hat Pfizer jedoch dank Kosteneinsparungen und der Nachfrage nach neueren Medikamenten übertroffen.
Facebook-Papiere NAS:FB (ETR:FB) waren ebenfalls nicht sehr stark nachgefragt. Einem Pressebericht zufolge stößt Facebook beim milliardenschweren Kauf des 3D-Brillen-Spezialisten Oculus VR auf ein Problem. Der Spiele-Entwickler ZeniMax erhebe Anspruch auf Technologie in der 3D-Brille.
Papiere des Softwarekonzerns Oracle profitierten von Kaufempfehlungen von Bernstein und Societe Generale. Die rasch wachsende Kundenakzeptanz für die neue Datenbank sowie ein Aufrüstzyklus bei Software-Anwendungen werde die Aktie antreiben, schrieb Analyst Richard Nguyen von den Franzosen. Bernstein-Experte Mark Moerdler lobte die verbesserte Gesamtpositionierung und hob seine Empfehlung auf "Outperform". Die Aktie stieg vor Handelsbeginn um 0,69 Prozent.