NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften am Montag von wieder anziehenden Übernahmeaktivitäten profitieren. Der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial (DJI:DJI) gewann rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn 0,28 Prozent. Am Freitag hatten noch der schärfer gewordene Ton in der Russland-Ukraine-Krise sowie teilweise enttäuschende Quartalsbilanzen die Anleger verschreckt. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100-Index
Erneut blicken die Anleger auf die Pharmabranche: Pfizer (FSE:PFE) NYS:PFE wirbt weiter um den Konkurrenten AstraZeneca (FSE:ZEG) (ISE:AZN) - doch die Briten zeigten den Amerikanern auch beim zweiten Anlauf die kalte Schulter. Jetzt tickt die Uhr. Bis Ende Mai hat Pfizer nun Zeit, ein Gebot vorzulegen und AstraZeneca weiter zu umgarnen. Die Aktien beider Unternehmen legten zu, wenn auch in unterschiedlichen Größenordnungen: So zogen die Papiere der Briten an der Spitze des Auswahlindex Stoxx Europe 50 (DJX:SX5P) um mehr als 16 Prozent an, wohingegen es für die Papiere von Pfizer im vorbörslichen US-Handel um rund drei Prozent nach oben ging.
Pfizer steht wegen des ablaufenden Patentschutzes für den Blutfettsenker Lipitor und das Potenzmittel Viagra vor schwierigen Zeiten. Laut Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Marktes steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Amerikaner bei den Briten nun zum Zuge kommen. Denn die Position des AstraZeneca-Managements könnte sich verschlechtert haben, nachdem die Briten mit ihren jüngsten Geschäftszahlen die Erwartungen verfehlt hätten. Zudem hätten Aktionäre die aus ihrer Sicht zu hohen Management-Gehälter kritisiert.
Für die Aktien von Merck & Co. NYS:MRK (FSE:MCC) ging es vorbörslich um knapp ein Prozent nach oben. Laut der Tageszeitung "Die Welt" interessieren sich sowohl der Pharmakonzern Bayer (ETR:BAYN) als auch der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser (FSE:3RB)
Neuigkeiten gab es auch zum Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom (PSE:PALO) (FSE:AOM) und den Rivalen General Electric (GE) (NYS:GE) ETR:GEC. Nun signalisierte der Münchner Industriekonzern Siemens (ETR:SIE) der Alstom-Führung nach eigenen Angaben "Gesprächsbereitschaft über strategische Fragen zukünftiger Zusammenarbeit". Frankreichs Staatspräsident François Hollande machte eine mögliche Übernahme des heimischen Industriekonzerns zur Chefsache. Hollande bat die Spitzenmanager von Siemens und GE zu Gesprächen in den Élyséepalast. Vorbörslich stiegen die Titel der Amerikaner um 0,60 Prozent.