NEW YORK (dpa-AFX) - Fallende Ölpreise haben dem US-Aktienmarkt am Montag ein Stück weit Aufwind verliehen. Denn bleiben Ölpreise eher niedrig, mindert das den Inflationsdruck, was der US-Notenbank Fed mehr Spielraum für Zinssenkungen geben könnte. Zudem profitieren viele Unternehmen auf der Kostenseite von niedrigen Ölpreisen.
Der Dow Jones Industrial stieg kurz nach dem Handelsstart um 0,8 Prozent auf 42.453,05 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um ein halbes Prozent auf 5.835,92 Punkte nach oben und der technologiewertelastige Nasdaq 100 zog um 0,4 Prozent auf 20.429,75 Zähler an.
Damit nimmt der Nasdaq 100 weiter Kurs auf sein Rekordhoch aus dem Juli. Der Dow Jones war erst Mitte Oktober auf eine Bestmarkt geklettert und hatte seither etwas geschwächelt.
Zum Wochenstart sind die Augen auf die Ölpreise gerichtet. Diese sanken um fast sechs Prozent, nachdem Israel am Wochenende zwar einen Vergeltungsangriff auf den Iran unternommen hatte, dieser aber weniger umfangreich ausgefallen war als zuletzt teils befürchtet. Zudem mahnte Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei überlegtes Handeln an. Außerdem arbeitet die Ölindustrie des Landes auch nach dem Angriff Israels normal.
Gleichwohl geben die Experten der Dekabank mit Blick auf das große Bild vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November zu bedenken, dass sich die Anleger bis dahin erst einmal bedeckt halten dürfen. Die Märkte reagierten auf Wirtschaftsdaten und -meldungen weniger als sonst, weil die Wahl in der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt alles überschattet. "In den vergangenen Handelstagen positionierten sich die Marktteilnehmer noch einmal stärker in Richtung eines Trump-Sieges: Die Renditen von Staatsanleihen stiegen deutlich an, die Aktienmärkte tendierten freundlich." Nun warteten alle ab, was am Wahltag geschehen wird.