WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag tiefrot geschlossen. Der ATX fiel 2,10 Prozent auf 2.274,38 Einheiten. Nach einem schwachen Start sorgte der enttäuschende britische Einkaufsmanagerindex für weiteren Abwärtsdruck. Die Stimmung in der Industrie Großbritanniens hat sich vor dem im Juni anstehenden Referendum über einen Austritt des Landes aus der Europäischen Union deutlich verschlechtert.
Zudem belastete der fortgesetzte Höhenflug des Euro. Die Gemeinschaftswährung übersprang kurzfristig die Marke von 1,16 US-Dollar. Aussagen führender US-Notenbanker ließen die Tagesgewinne dann aber am späten Nachmittag abschmelzen. Eine Leitzinsanhebung im Juni sei eine "reale Option", sagte Dennis Lockhart, Chef der regionalen Notenbank von Atlanta. Die Märkte würden die Chance für eine Zinserhöhung unterschätzen.
Auf Unternehmensebene hat der Aluminiumkonzern AMAG im ersten Quartal weniger Gewinn und Umsatz erzielt. Der niedrige Aluminiumpreis hat das Ergebnis belastet. Profitiert hat die AMAG vom Werksausbau. Das Ergebnis nach Ertragssteuern sank auf 7,7 Millionen Euro, nach 12,6 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit.
Die Geschäftszahlen für das erste Quartals seien solide für den Aluminiumkonzern ausgefallen, schreiben die Experten der Baader Bank in Reaktion auf die Zahlen. Das Unternehmen habe wieder mit einem starken Geschäftsmodell überzeugt. Die Aktien sanken dennoch 2,18 Prozent auf 31,21 Euro.
Die schwergewichteten Bank- und Rohstoffwerte schlossen sich indessen den schwachen europäischen Branchentrends an. voestalpine verloren 3,32 Prozent auf 30,17 Euro, Raiffeisen fielen 3,27 Prozent auf 13,47 Euro und Erste Group büßten 1,25 Prozent auf 24,85 Euro ein. Schlechtester Wert im ATX waren RHI mit minus 5,48 Prozent auf 17,61 Euro.