Berlin (Reuters) - Die umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 wird nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier helfen, den wachsenden Gas-Bedarf in Europa zu stillen.
Neben dem Gas aus Russland durch die im Bau befindliche Ostsee-Pipeline solle es in Norddeutschland aber auch ein LNG-Terminal für Flüssiggas aus den USA und dem Nahen Osten geben, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag auf einer deutsch-russischen Wirtschaftskonferenz in Berlin. Es werde dadurch einen Wettbewerb um den günstigsten Preis geben. Auch der Gas-Transit aus Russland durch die Ukraine müsse aufrechterhalten werden.
Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen wurden in den vergangenen Jahren durch den Ukraine-Konflikt und die vom Westen verhängten Sanktionen stark belastet. "Die Zeiten der Sprachlosigkeit waren viel zu lange", sagte Altmaier. Es gebe viel zu tun, um wieder stärker zu kooperieren. "Wir haben das Potenzial für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland noch nicht ansatzweise ausgeschöpft."
Nord Stream 2 soll Ende 2019 in Betrieb gehen und weitere 54 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr nach Westeuropa liefern. 600 Kilometer der Pipeline sind bereits gebaut. Die USA warnen vor einer zu starken Abhängigkeit von russischen Energielieferungen und bekämpfen das Projekt.