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Börse Frankfurt-News: Fünfstelliger DAX in Reichweite (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 02.06.2014, 11:35
Aktualisiert 02.06.2014, 11:36

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 2. Juni 2014. Eine Rekordjagd sieht zwar anders aus, zu zögerlich geht es nach oben. Viele Analysten erwarten aber, dass die viel beschworene 10.000er-Marke bald erreicht ist. Mit den guten Vorgaben aus den USA sowie erfreulichen Einkaufsmanagerdaten aus China spricht einiges dafür, dass der DAX die 10.000 Punkte-Marke endlich knackt. Am Freitag wurde mit 9.970,77 Zählern ein neues Allzeithoch markiert, an der Wall Street ging der Dow Jones mit einem Rekordschluss aus dem Handel, der S&P 500 kletterte auf ein neues historisches Hoch.

Am Montagmorgen war der Index jedenfalls nah dran, er kletterte zum Start bis auf gut 7 Punkte an die 10.000er Marke, ist inzwischen aber wieder auf knapp 9.970 Punkte zurück gefallen.

Kaufsignal durch Ausbruch nach oben

Das technische Bild untermauert die Zuversicht: Laut Stefan Salomon von GodmodeTrader hat der deutsche Leitindex seit Februar ein ansteigendes Dreieck ausgebildet, dessen obere Begrenzung bei 9.720 Punkten Mitte Mai erstmals nach oben verlassen worden sei. "Der Ausbruchsversuch scheiterte im ersten Anlauf." Vergangene Woche habe ein zweiter Ausbruchsversuch begonnen. Dieser könne als gelungen angesehen werden, solange der DAX-Schlusskurs nicht mehr unter die 9.600er-Marke zurückfalle. "Das aus einem Dreieck ableitbare Kursziel verspricht für den DAX deutlich anziehende Kurse bis knapp an die 10.600er-Marke."

Ein zweites Kursziel stelle die obere Begrenzung eines Trendkanals dar. Dieser werde konstruiert, indem die vormals untere Dreieckslinie als Aufwärtstrendlinie definiert und hieraus ein Aufwärtstrendkanal gebildet werde. "Für den DAX ergibt sich so ein Kursziel von circa 10.200 Punkten."

Wenn, dann jetzt

"Da die Marke von 10.000 Punkte eine magische Anziehungskraft auf die Marktteilnehmer ausübt, sollte ein Erreichen weiterhin möglich sein", meint Christoph Geyer von der Commerzbank. Allerdings müsse dies in den kommenden Tagen passieren, da sonst die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs an die Ausbruchslinie wachse. "Damit würde sich der Test der 10.000er-Marke nach hinten verschieben."

Skeptischer ist Christian Schmidt von der Helaba: "Die Bewegungsdynamik des DAX hat zuletzt etwas zugenommen, angesichts des erreichten Kursniveaus ist diese aber noch immer zu gering", bemerkt der Charttechniker. Zudem drehten einige Indikatoren bereits wieder Richtung Süden, es bestünden negative Divergenzen zwischen dem Kursverlauf und verschiedenen Oszillatoren. "Entsprechend ist weiter davon auszugehen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen." Ein erster Widerstand finde sich bei 9.973/9.991 Zählern. Auf der Unterseite wirke das alte Hoch bei 9.810 Punkten als Unterstützung.

Gewinnmitnahmen empfohlen

"Ein DAX bei 10.000 Punkten ist fundamental durchaus gerechtfertigt", erklärt Geyers Kollege Andreas Hürkamp. Der Index profitiere weiterhin von der expansiven Geldpolitik und die DAX-Dividendenrendite von 3 Prozent sei im Vergleich zu anderen Anlageklassen sehr attraktiv. "Allerdings könnten nach der EZB-Sitzung zwischenzeitlich wieder die Risiken stärker in den Vordergrund rücken", meint der Analyst und verweist auf das schwächere Wachstum in Russland und China, die weiter fallenden DAX-Gewinnerwartungen und die stetige Reduzierung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank. "Daher sollten Investoren in den kommenden Wochen teilweise Gewinne mitnehmen." Im dritten Quartal könnten die Aktienanlagen in einem schwächeren Marktumfeld dann wieder aufgebaut werden.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Höhepunkt der Woche ist ohne Zweifel die EZB-Sitzung am Donnerstag, daneben blicken Börsianer noch auf den US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird.

Mittwoch, 4. Juni

Nach 22.00 Uhr. Deutschland: Entscheidung über Zusammensetzung der Auswahlindizes. Am Mittwoch tagt der Arbeitskreis Aktienindizes und überprüft regulär die Zusammensetzung von MDAX, TecDAX und SDAX. Anpassungen des DAX sind nach der Fast Exit/Fast Entry-Regel möglich. Das Ergebnis wird nach US-Handelsschluss veröffentlicht.

Donnerstag, 5. Juni

13.45 Uhr. EU: Zinsentscheid der EZB mit anschließender Pressekonferenz. Am Markt wird fest davon ausgegangen, dass die EZB ein Bündel von Maßnahmen ergreifen wird, um gegen die niedrige Inflation anzugehen. Etwa rechnet die Postbank mit einer Reduzierung des Refinanzierungssatzes auf das neue Rekordtief von 0,15 Prozent und der Senkung des Einlagensatzes auf -0,1 Prozent. Voraussichtlich werde die EZB außerdem die Vollzuteilung der Liquiditätsnachfrage, die bislang noch bis Mitte 2015 gilt, vorzeitig verlängern. Nicht auszuschließen sei die Einstellung der Sterilisierung der Anleihekäufe im Rahmen des Securities Market Programms (SMP). Möglich sei auch, dass zweckgebundene Langfristtender ausgeschrieben würden. Der Ankauf von Anleihen werde wohl kein Bestandteil des Juni-Maßnahmenpakets sein. Ein entsprechender Beschluss könnte den Analysten zufolge allerdings in einigen Monaten gefasst werden, wenn sich bis dahin die Kreditvergabe weiterhin rückläufig entwickle.

Freitag, 6. Juni

14.30 Uhr. USA: Arbeitslosenquote Mai. Die Helaba erwartet für den abgelaufenen Monat per saldo einen Nettostellenaufbau von rund 200.000. "Dies wäre nach dem sehr hohen Wert von 288.000 im April ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis", erklären die Analysten. Sie rechnen mit einer unveränderten Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent. Mittelfristig sei der deutliche Abwärtstrend der Quote intakt. Die Erholung am Arbeitsmarkt mache schnelle Fortschritte, auch wenn diese von manchen Notenbankern noch immer aus taktischen Gründen kleingeredet werde. Zum Jahresende erwartet die Bank eine Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent.

Mit diesem Wochenausblick ist die Struktur der Börse Frankfurt-News leicht verändert. Montagmorgen bieten wir eine technische Betrachtung in Kombination mit dem Ausblick. Die Konjunturthemen sind dagegen auf die wichtigsten begrenzt. Alle relevanten Termine sowie die aktuellen Daten kurz nach ihrer Veröffentlichung finden Sie auf boerse-frankfurt.de/termine.

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 2. Juni 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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