📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

Betrugsverdacht bei insolventem Container-Vermieter P&R

Veröffentlicht am 17.05.2018, 12:42
© Reuters. FILE PHOTO: Containers are seen at the Yangshan Deep Water Port, part of the Shanghai Free Trade Zone, in Shanghai

München (Reuters) - Die Insolvenz des Container-Vermieters P&R wird zum Kriminalfall.

Nach ersten Erkenntnissen von Insolvenzverwalter Michael Jaffé hatte das Unternehmen aus Grünwald bei München fast eine Million Container mehr an rund 54.000 Anleger verkauft als es überhaupt gab. Deshalb ermittelt die Staatsanwaltschaft München I nun gegen ehemalige und aktuelle Geschäftsführer von P&R wegen Betrugsverdachts, wie sie am Donnerstag mitteilte. P&R war Mitte März in die Insolvenz gerutscht. Damals hieß es, die Mieteinnahmen aus der Containerflotte, die P&R an Reeder und Leasinggesellschaften vercharterte, hätten nicht mehr gereicht, um die Verpflichtungen gegenüber den Anlegern zu decken, die rund 3,5 Milliarden Euro in die Container investiert hatten.

Nun hat sich laut Jaffé herausgestellt, dass die Anleger von P&R zwar rund 1,6 Millionen Container als Kapitalanlage gekauft hatten, die Flotte aber zuletzt nur noch aus 618.000 Containern bestand. Die Lücke sei bereits seit 2007 immer größer geworden. P&R hatte die Container überwiegend an Privatanleger verkauft und zurückgemietet. Eine Schwesterfirma im schweizerischen Zug vermietete die Container wiederum an Leasinggesellschaften und Reeder weiter. Zeitweise galt P&R als größter Schiffscontainer-Vermieter der Welt.

© Reuters. FILE PHOTO: Containers are seen at the Yangshan Deep Water Port, part of the Shanghai Free Trade Zone, in Shanghai

Nach einigen Jahren wurden die Container von den Anlegern zurückgekauft, teilweise zu vorab garantierten Preisen. Von 2012 bis 2016 litt P&R aber unter der Krise in der Schifffahrt, die auch die Container-Preise nach unten zog. Jaffé zufolge hat das Unternehmen Container veräußert, um die Mieten zu zahlen und die Stahlboxen von den Anlegern zurückkaufen zu können. Diese hätten vielfach seit Jahrzehnten in P&R investiert, mehr als die Hälfte von ihnen seien über 60 Jahre alt.

Der langjährige Geschäftsführer von P&R war 2016 gestorben, danach übernahm Firmengründer Heinz Roth wieder die Leitung. Seit knapp einem Jahr gibt es einen neuen Geschäftsführer. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, zwei der Beschuldigten hätten "umfängliche Kooperationsbereitschaft" gezeigt, ohne Namen zu nennen.

Der Insolvenzverwalter versucht, die Schweizer Gesellschaft am Leben zu erhalten, damit die Container-Vermietung nicht ins Stocken gerät und die Anleger wenigstens einen Teil des Geldes zurückbekommen. Sonst drohten die Container zwangsverwertet zu werden. "Nur wenn es gelingt, die Mieteinnahmen aus den nahezu vollständig vermieteten Containern zu sichern und diese später zu verwerten, kann es zu einer substanziellen Verteilung an die Anleger kommen", sagte Jaffé. In Zug agiert Roth weiter als Geschäftsführer.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.