FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 4. Februar 2015. Mischfonds, der Gesundheitssektor und Immobilien stehen bei Anlegern gegenwärtig hoch im Kurs.
Fonds-Spezialisten haben seit Jahresbeginn alle Hände voll zu tun. "Bei uns geht es turbulent zu", meldet Ivo Orlemann von der ICF Bank. Sowohl die Umsätze als auch die Anzahl der Trades könnten sich sehen lassen. Im Anlegerfokus stünden die Gesundheits- und Biotechnologiebranche, Mischfonds und der Immobiliensektor.
"Es ist richtig viel los", berichtet auch Matthias Präger von der Baader Bank. Zahlreiche politische Ereignisse wie die neue griechische Regierung und die Entkoppelung des Franken vom Euro prägten das Bild im Fondshandel. Hinzu käme die nachgebende Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar, ein noch weiter abrutschender Ölpreis und das Auf und Ab bei Gold. In dieser Gemengelage habe der DAX zudem mit fast 11.000 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. "Trotzdem überwogen bei uns unterm Strich die Verkäufe", fasst der Händler zusammen.
Biotechnologie zieht
Zu den meist gehandelten Werten gehören bei der ICF laut Orlemann Biotechnologie-Fonds. Die Branche mache ihrer traditionell hohen Volatilität auch im neuen Jahr alle Ehre. Allein am gestrigen Tag schwankte beispielsweise der Nasdaq Biotechnology Index innerhalb einer Bandbreite zwischen 3.360 und 3.247 Euro. "Diese Bewegungen spiegeln sich im Handel wider." Auf Vierwochensicht dominierten im gesamten Sektor die Zuflüsse.
Platz eins in der Umsatzstatistik belege der DWS Biotech (WKN 976997), der je nach Marktbewegung mit einem Kaufüberhang in beide Richtungen gehandelt würde. Unterm Strich landeten auch der DWS Health Care (WKN 976985) und der SEB Concept BioTech (WKN 542164) in den Anlegerdepots. Ausgeglichen ging es Orlemann zufolge beim Candriam Equities Biotechnology (WKN 939838) zu.
Europäische Länderfonds mit kräftigem Schub
Die Bereiche Gesundheit, Pharma und Biotech belegten bei den Branchenfonds in Sachen Performance im Januar übrigens den elften Rang, wie Fonds Professionell berichtet. Historisch gehörten diese Industrien über alle Beobachtungszeiträume zu den zehn besten Fondsgruppen.
Als Überflieger mit kräftigen Gewinnen liegen laut dem Magazin Publikumsfonds, die in Italien, Frankreich, Belgien, Niederlande oder Deutschland investieren vorne. Nur Indien mit einem Plus von 10,63 Prozent und die Türkei mit 8,89 Prozent laufen europäischen Länderfonds den Rang ab. Wenig überraschend stünden nach der Entscheidung der Schweizer Notenbank und dem Wechsel der griechischen Regierung in der Monatsstatistik beide Länder am Fußende. Auch auf Fünfjahressicht belegten Griechenland-Fonds mit Verlusten von 72 Prozent den letzten Platz. Blicke man zehn Jahre zurück lägen Portfolios mit portugiesischen Aktien mit einer durchschnittlichen Performance von minus 1,18 Prozent hinten.
Uneinheitliches Bild bei Aktienfonds
Aktienkörbe mit deutschen und europäischen Unternehmen führt die Baader Bank mit einem Verkaufsüberhang. Vor dem Hintergrund sehr großer Orders mit zum Teil beachtlichen Volumina trennten sich Investoren tendenziell etwa von Cominvest Fondak (WKN 847101), DWS Deutschland (WKN 849096) und Fidelity Funds European Growth (WKN 973270).
Bei Werten mit internationaler Ausrichtung erkenne Präger keine Richtung. Während der DWS Vermögensbildungsfonds I (WKN 847652) und M&G global Basics Fund (WKN 797735) per Saldo abgestoßen würden, legten sich Anleger den Arero der Weltfonds (WKN DWS0R4) und UniFavorit Aktien (WKN 847707) zumeist ins Depot.
Von Abgaben geprägt sind dem Händler zufolge Körbe mit asiatischen Aktien wie die US-Dollar Version des Baring Hong Kong China Fund (WKN 972840) und der Fidelity Funds China Focus (WKN A0CA6V).
Reges Interesse an Immobilien
Im Bereich Immobilienfonds ist Orlemann zufolge einiges los. Zu den meist gehandelten Produkten auf beiden Seiten zähle etwa der CS Euroreal (WKN 980500). Ebenso rege hin und her gehe es beim Grundbesitz Europa (WKN 980700), Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956) und hausInvest (WKN 980701). Der Grundbesitz Global (WKN 980705) stünde hingegen mit einem deutlichen Kaufüberhang in den Büchern.
Gemischtes ist gefragt
Von starken Umsätzen spricht Orlemann mit Blick auf gemischte Fonds. Mit nahezu ausschließlich Käufen gehörten der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) und Kapital Plus von Allianz Global Investors (WKN 847625) zu den meist gehandelten Produkten. Einen Käufermarkt macht der Händler auch für den Ethna Aktiv (WKN 764930) aus. "Zum Teil gehen große Stückzahlen über den Tisch." Leichten Abgabedruck gebe es für den Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0).
Von Iris Merker, Deutsche Börse AG
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© 4. Februar 2015
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