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Börse Frankfurt-News: "EZB liefert wie erwartet" (Anleihen)

Veröffentlicht am 13.09.2024, 13:33
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der Zinssenkungsreigen ist eröffnet. Größere Marktreaktionen blieben nach der gestrigen EZB-Leitzinssenkung aber aus. Bei den Unternehmensanleihen haben es Bonds von Autobauern und -zulieferern aktuell schwer.

13. September 2024. Nach der Zinssenkung ist vor der Zinssenkung: Am gestrigen Donnerstag hat die EZB über den Leitzins entschieden, am kommenden Mittwoch steht die US-Notenbanksitzung an. Die EZB hat - wie erwartet - die Zinsen abermals gesenkt: den als Leitzins fungierenden Einlagensatz um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent, den Haupt- und der Spitzenrefinanzierungssatz um jeweils 60 Basispunkte. "Angesichts der zunehmenden Zuversicht über die Erreichung des Inflationsziels war die Zinssenkung sicherlich angemessen", kommentiert Ulrike Kastens von der DWS (ETR:DWSG).

Konkrete Aussagen zur weiteren Zinsentwicklung vermied EZB-Chefin Lagarde. Außerdem aktualisierte die EZB die Inflationsprognosen. Für die Gesamtinflation blieben sie unverändert, für die Kerninflation rechnen die Notenbanker für 2024 und 2025 aber nun mit etwas höheren Raten. "Spuren am Markt hat die EZB-Sitzung nicht hinterlassen", berichtet Arthur Brunner, der für die ICF Bank Anleihen handelt.

Zinsniveau leicht rückläufig

Zehnjährige Bundesanleihen rentieren am Freitagmorgen mit 2,15 nach 2,17 Prozent vor einer Woche. US-Treasuries gleicher Laufzeit werfen aktuell 3,65 Prozent ab nach 3,71 Prozent vergangenen Freitag.

Für die US-Notenbank wird ebenfalls eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet. "Die Inflationsraten sind wieder rückläufig, und die Arbeitsmärkte haben sich entspannt", stellt DWS-US-Volkswirt Christian Scherrmann fest. Er erwartet, dass die Fed die Zinsen nicht nur nächste Woche um 25 Basispunkte senken wird, sondern auch auf allen verbleibenden Sitzungen in diesem Jahr.

VW-Krise und BMW-Rückrufaktion belastet

Im Handel mit Unternehmensanleihen setzt sich die Skepsis bezüglich der Autobauer fort, wie Rainer Petz von Oddo BHF berichtet. "Normalerweise sehen wir fast nur Käufe, etwa für die vielen VW-Anleihen", erklärt der Händler. Jetzt seien es auch Verkäufe, wenn auch nicht im großen Stil. Die BMW-Rückrufaktion aufgrund defekter Continental-Bremsen lastet darüber hinaus auf den Autozulieferern, wie Brunner berichtet. Von Abgaben betroffen seien etwa Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig (DE000A3MP5K7) und Paragon (ETR:PGNG) (DE000A2GSB86). "Dabei hat ZWL gute Zahlen geliefert." Bei Paragon spielte auch ein Wechsel auf dem CFO-Posten eine Rolle, wie Brunner feststellt.

Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank meldet Käufe für die Anfang des Monats begebene Anleihe der Deutschen Lufthansa (ETR:LHAG) mit Laufzeit bis 2028 und Kupon von 3,625 Prozent (XS2892988275) sowie einen Eon-Langläufer mit 4,125 Prozent bis 2044 (XS2791960664). "Vereinzelte Käufe" sieht er für einen Bond von Mercedes-Benz (ETR:MBGn) mit 3,7 Prozent-Kupon und Fälligkeit 2031 (DE000A3LH6U5).

Neues von MTU, Mutares (ETR:MUXG) und Underberg

Seit heute im Handel ist eine Anleihe von MTU Aero Engines (ETR:MTXGn) mit 3,875 Prozent bis 2031 (XS2887896574), wie Daniel außerdem erklärt. Eine neue, vorrangig besicherte und variabel verzinsliche Anleihe gibt es Brunner zufolge von der Beteiligungsgesellschaft Mutares (NO0013325407). Der Zinssatz liegt bei Euribor plus 6,25 Prozent, fällig ist der Bond 2029. "Die Umsätze sind gut."

Noch voraussichtlich bis zum 25. September in der Zeichnung ist Daniel zufolge eine neue Anleihe von Spirituosenhersteller Semper idem Underberg (DE000A383FH4), bekannt durch Marken wie Underberg, Asbach und Pitú. Der neue Bond läuft bis Oktober 2030. Der Kupon wird zwischen 5,75 und 6,75 Prozent liegen. Die alte Anleihe mit Laufzeit bis November 2025 und Kupon von 4 Prozent soll vorzeitig zurückgezahlt werden. "Anleger können in die neue Anleihe tauschen, der Kupon ist viel attraktiver."

Von Anna-Maria Borse, 13. September 2024, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn)

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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