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Börse Frankfurt-News: Marktstimmung: "Stimmungsstarre"

Veröffentlicht am 07.11.2024, 16:12
Aktualisiert 07.11.2024, 16:15
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der Sieg Donald Trumps bei den US-Wahlen hat die heimischen Investoren bislang zögern lassen.

7. November 2024. FRANKFURT (Goldberg & Goldberg). Bereits zum Ende der heutigen Stimmungserhebung stand es so gut wie fest, dass Donald Trump der Sieg bei der US-Wahl nicht mehr zu nehmen war und er somit zum 47. Präsidenten der USA gewählt würde. Schon am frühen Morgen des heutigen Handelstages hatte sich der US-Dollar deutlich befestigt, und die US-Futures-Märkte, aber auch - für manch einen überraschend - die Aktienmärkte hierzulande reagierten mit deutlich festeren Kursen. Da der DAX seit unserer vergangenen Sentiment-Erhebung allerdings zunächst Federn lassen musste und zeitweise 2,1 Prozent an Wert verlor und dieser Verlust erst einmal aufgeholt werden musste, sieht das Kursplus im Wochenvergleich mit 0,6 Prozent recht mager aus.

Unterdessen hat sich die Stimmung unter den von uns befragten institutionellen Investoren mit mittelfristigem Handelshorizont gegenüber der Vorwoche etwas verschlechtert. Denn unser Börse Frankfurt Sentiment-Index fällt um 6 Punkte auf einen neuen Stand von -3. Dabei hat sich das Bärenlager um 4 Prozentpunkte vergrößert, und zwar zu gleichen Teilen zulasten der Bullen und der vormals neutral eingestellten Investoren. Dabei fällt auf, dass die Pessimisten aus der Vorwoche unterm Strich den zwischenzeitlichen Kursverlust des DAX von 2,1 Prozent nicht zu Rückkäufen genutzt haben. Möglicherweise auch, weil der zwischenzeitliche Buchgewinn nicht groß genug war.

Auf jeden Fall eine Meinung

Noch geringer fällt die Stimmungsveränderung bei den Privatanlegern aus, deren Börse Frankfurt Sentiment-Index um einen Punkt auf einen neuen Stand von +15 gefallen ist. Im gleichen Zuge hat sich die Polarisierung zwischen Bullen und Bären gegenüber der Vorwoche leicht verstärkt - das Bullenlager gewinnt 2, die Gruppe der Bären 3 Prozentpunkte hinzu - was relativ hoch ist, wenn man bedenkt, dass die Gruppe der neutral eingestellten Privatanleger mit 11 Prozent der Befragten so niedrig, wie zuletzt im April 2020 ist.

Außerdem fällt auf, dass bei den beiden Untergruppen der Privatanleger - denjenigen, die wir über Social Media befragen, und den übrigen Teilnehmenden - die seit Monaten zu beobachtende deutliche Stimmungskluft fast verschwunden ist. Mit anderen Worten: Die sonst viel bullisher eingestellten Anleger, die wir über Social Media befragen, zeigen sich bei der heutigen Befragung wesentlich skeptischer als die übrigen Privaten, denen wir sogar einen ordentlich gestiegenen Optimismus bescheinigen können.

Positionen ohne Schieflage

Mit der heutigen Befragung hat sich dagegen die Stimmungskluft zwischen privaten und institutionellen Investoren wieder etwas vergrößert. Dabei fällt auf, dass der auf den ersten Blick ausgeprägte Optimismus der Privatanleger in der relativen Betrachtung auf Sicht von drei und sechs Monaten praktisch völlig verschwindet. ?"hnliches gilt für die institutionellen Investoren, die bei dieser Perspektive ebenfalls als neutral eingestellt betrachtet werden müssen. Beide Panels fallen durch einen relativ niedrigen Stand neutral gestimmter Akteure auf, es besteht also eine deutliche Polarisierung zwischen Bullen und Bären. Letztere haben offenbar überwiegend von Rückkäufen in die DAX-Schwäche der vergangenen Woche abgesehen, möglicherweise auch aus der Angst vor dem ungewissen Ausgang der US-Wahlen und den damit verbundenen Konsequenzen.

Am Ende haben sowohl die meisten Optimisten als auch Pessimisten kaum Gewinne oder größere Verluste auf der Uhr - gute Voraussetzung für eine fortgesetzte DAX-Seitwärtsbewegung, die von heimischen Investoren nicht so einfach aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Für eine neue Trendrichtung sind daher weiterhin langfristige, vornehmlich auf ausländische Investoren zurückzuführende Kapitalströme zuständig.

Von Joachim Goldberg

7. November, 2024, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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