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Börse Frankfurt-News: Zertifikate Trends:Anleger setzen auf steigende Silberkurse

Veröffentlicht am 19.10.2011, 16:09
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 19. Oktober 2011. Nach dem Einbruch der Kurse bei Silber und Gold rechnen viele Zertifikate-Anleger mit wieder steigenden Preisen und positionieren sich entsprechend.

Der Anstieg des DAX von 1.000 Punkten innerhalb weniger Wochen und eine niedrigere Volatilität im deutschen Leitindex von derzeit 38 Prozent habe längerfristig orientierte Investoren zu den Anlageprodukten im Zertifikate-Handel zurückgeholt, wie Anouch Wilhelms von der Commerzbank berichtet. Aufgrund der politischen Ereignisse im Euroraum favorisierten Anleger dennoch nach wie vor Hebelprodukte und Optionsscheine, vorzugsweise auf den DAX. 'Investoren sind so aufgestellt, dass sie kurzfristig auf Ereignisse im politischen Umfeld reagieren können', beobachtet Atakin Sahin von der Baader Bank. 'Angesichts der hohen Schwankungen im Aktienmarkt bewegen sich die Umsätze im Derivate-Handel insgesamt auf eher unterdurchschnittlichem Niveau', meldet Sahin.

Steigende Silberkurse im Blick

Bei Edelmetallen, insbesondere Silber (WKN A1E0HS, CZ2427) zeigten Investoren sich optimistisch. 'Zuletzt setzen sie wieder auf steigende Silberpreise, nachdem der Kurs eingebrochen war', bemerkt Wilhelms. Faktor-Zertifikate auf Silber wie ein Faktor 4x Long Zertifikat auf das Edelmetall (WKN CZ33C3) seien gut gelaufen. 'Die Gattung der Faktor-Zertifikate ist insgesamt gefragt', registriert Wilhelms. Sie ähnelten den Turbozertifikaten, blieben aber einige Wochen aktiv und behielten für diese Zeit dieselbe Wertpapierkennnummer. 'Das schätzen Anleger', glaubt der Händler.

Zuversichtlich zeigten Investoren sich auch bei Gold und setzten auf eine Erholung der Kurse (WKN A1E0HR, AA1XJM). Nachdem das Edelmetall Anfang September die Marke von 1.900 US-Dollar pro Feinunze übersprungen hatte, sackte der Kurs innerhalb weniger Handelstage um knapp 300 US-Dollar ab. 'Während dieser Konsolidierungsphase hat so mancher Investor geglaubt, dass die Krisenwährung ganz einbricht', fasst Christian Grabbe zusammen.

Bonus-Zertifikate verlieren an Boden

Die Finger lassen Anleger laut Grabbe derzeit von Bonus-Zertifikaten. Durch die extremen Schwankungen der Aktien seit Anfang August sei bei Dreiviertel dieser Gattung die Barriere gerissen. 'Das hat Anlegern den Bonus gekostet', erklärt der Leiter des Zertifikate-Handels bei der Baader Bank die Zurückhaltung bei Investoren. Interesse registriert Anouch Wilhelms dennoch für ein Bonus-Zertifikat auf den DAX (DAX CK2ZWG) und für Discount-Zertifikate mit dem deutschen Leitindex als Basiswert (WKNs CB5DBU, DB3XXP, BC1LR0). Sahin berichtet zudem von Zuspruch für ein X-pert Index Zertifikat auf den DAX (WKN 709335) und für DAX-Optionsscheine (WKN AA3LRN).

Apple wird abgestoßen

Wenig zufrieden zeigten Marktteilnehmer sich mit den Rekordergebnissen von Apple. Trotz einer Umsatzsteigerung im vierten Quartal 2011 von 38 Prozent und einem Plus von 52 Prozent beim Gewinn im Vergleich zur Vorjahresperiode gab der Kurs der Aktie stark nach. 'Anleger haben noch mehr erwartet' weiß Sven Titze von ICF Kursmakler, der von Abgaben etwa bei Optionsscheinen (WKNs AA2R04, AA2118) und Turbozertifikaten (WKN LS1KJQ, DZ5F8Q) auf Apple berichtet. Abnehmer gibt es Wilhelms zufolge zudem für ein klassisches Bonuszertifikat von Nokia (WKN CK1A5L). 'In den vergangenen drei Monaten hat Nokia sich mit einem Anstieg von rund 10 Prozent vergleichsweise fest entwickelt', erklärt Wilhelms. Insbesondere im Einstiegssegment für Mobiltelefone trauten Analysten den Schweden bis zum Jahresende eine starke Entwicklung zu.

Talsohle bei Banken noch nicht erreicht

Bankaktien stehen nach wie vor unter Druck. 'Anleger sind durch die vergangene Krise sensibilisiert und schauen bei der Bonität von Geldhäusern genau hin', beobachtet der Sahin. Sie wüssten um den Totalverlust eines Wertpapiers bei einer Emittenten-Insolvenz. Negativnachrichten aus der Branche wie ein möglicher Schnitt für die Staatsschulden Griechenlands würden im Handel besonders kritisch beäugt. Derzeit setzten Investoren auf weiter fallende Kurse bei den Banken.

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© 19. Oktober 2011/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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