STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Mittwoch, 30. November 2011
Chinas Notenbank lockert Geldpolitik
DAX überspringt 5.900er Marke
Zunächst sah es nach einem trüben Börsentag aus. Die Ergebnisse des Treffens der EU-Finanzminister waren von den Börsianern mit Enttäuschung aufgenommen worden, da der erhoffte Durchbruch bezüglich des Euro-Rettungsschirms (EFSF) Analysten zufolge noch nicht gelungen ist. Zwar habe sich die Politik auf die Grundzüge der Hebelung des EFSF verständigt. Es bleibe allerdings unklar, wie stark die Finanzkraft am Ende tatsächlich sein werde.
Der DAX rutschte zunächst bis auf 5.725 Zähler ins Minus, konnte sich im weiteren Verlauf aber bereits wieder etwas erholen. Der entscheidende Impuls kam aber um 12 Uhr aus China…
Die chinesische Notenbank hat überraschenderweise erstmals seit drei Jahren die Mindestreserve-Anforderungen der Banken gelockert. Damit soll die abflauende Konjunktur gestützt werden. Die Mindestreserve-Quote für die großen Institute wurde um 50 Basispunkte auf 20 Prozent gesenkt. Dies ermöglicht den Banken nun eine Ausweitung der Kreditvergabe, weil sie entsprechend weniger Geld bei der Zentralbank hinterlegen müssen. An den Börsen wurde dies als äußerst positiv für die Entwicklung der globalen Konjunktur gewertet. Deshalb legten die Aktienkurse spontan deutlich zu.
Der DAX sprang bis auf 5.904 Punkte nach oben und lag damit plötzlich mit 1,8 Prozent im Plus.
Der Euwax Sentiment Index rutschte im Zuge dessen nach unten und lag nun im Bereich von minus 30 Punkten. Dies ist auf schnelle Gewinnmitnahmen bei Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikate auf den DAX zurückzuführen. Gleichzeitig waren nun schon wieder vereinzelt Puts gesucht.
Nach der Umstellung der hauseigenen Kriterien hat die Rating-Agentur S&P die Bonitätsnoten von 37 Geldhäusern in den USA und Europa angepasst. Dabei wurden auch einige große Banken herabgestuft. Dazu gehören Citigroup, Bank of America, Goldman Sachs, Morgan Stanley, JP Morgan Chase, UBS, RBS, HSBC und Barclays. Dies drückte heute zunächst auf die Kurse der gesamten Branche. Die Commerzbank-Aktie fiel zeitweise bis auf 1,29 Euro, erholte sich aber nach den Meldungen aus China bis auf 1,34 Euro. Die Deutsche Bank rutschte am Vormittag ebenfalls zunächst ins Minus und notierte im Tief bei 26,30 Euro. Später lag die Aktie des Branchenprimus bei 27,35 Euro mit 1,5 Prozent im Plus. An der Euwax wurden erneut Calls auf die Deutsche Bank gekauft.
Die Solarwerte gehören hingegen dennoch zu den Verlierern des Tages. Spekulationen um eine erneute Kürzung der Subventionen drücken hier auf die Stimmung und die Kurse. Berichten zufolge sollen sich die Spitzen der Regierungskoalitionen bei Umweltminister Norbert Röttgen und Wirtschaftsminister Philipp Rösler für weitere Beschränkungen stark machen. Die Solarworld-Aktie rutschte um 1,0 Prozent auf 2,95 Euro. Q-Cells fiel um 2,7 Prozent auf 0,69 Euro. Anleger halten sich heute beim Handel mit Scheinen auf die Solarwerte merklich zurück. In den vergangenen Wochen war aber zu spüren, dass die Privatanleger vor allem Solarworld zutrauen, die schwierigen Herausforderungen zu meistern.
Börse Stuttgart TV
Medienberichten zufolge wird sich Facebook bereits im kommenden Jahr an die Börse wagen. Während viele Unternehmen mit dem Gang an den Kapitalmarkt eher zurückhaltend agieren, zeigt sich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg selbstbewusst und strebt eine Bewertung von satten 100 Milliarden US-Dollar an. Roland Hirschmüller von der Baader Bank sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6406
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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