Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag am sechsten Handelstag in Folge gestiegen und hat seinen größten Wochengewinn in zwei Monaten erzielt, als der US-Dollar auf seinen niedrigsten Kurs in mehr als einem Jahr sank, was die Nachfrage nach dem Edelmetall befeuerte.
Gold zur Lieferung im August hat an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange den Handel mit einem Plus von 0,72% zu 1.254,48 USD die Feinunze beendet. Über die Woche hat das Edelmetall sich um 1,97% verteuert.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, hat den Handel am Freitag um 0,32% tiefer zu 93,78 beendet und lag damit auf seinem niedrigsten Kurs seit dem 22. Juni 2016.
Der Index hat die Woche um 1,32% im Minus beendet und damit in der zweiten Woche in Folge einen Rückgang verbucht.
Ein schwächerer Dollar führt gewöhnlich einem höheren Goldpreis, der in der US-Währung ausgezeichnet ist.
Die US-Währung wurde nach unten gedrückt von der Stärke des Euros, der wegen Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank sich in Richtung einer Abwicklung ihres Anleihekaufprogramms hinbewegt, verstärkt gekauft wurde. Auch hat das neuerliche politische Chaos in Washington dem Dollar geschadet.
Am Donnerstag hatte Bloomberg berichtet, dass die Ermittlungen in die angeblichen Verbindungen zwischen der Kampagnenorganisation von Donald Trump und Russland während der Wahlen im vergangenen Jahr, nun auch die Geschäfte des US-Präsidenten einbeziehen.
Zuvor in der Woche hatten die Republikaner im US-Kongress die jüngste Version eines umstrittenen Gesetzes, das Obamacare, Präsident Obamas Gesundheitsreform, ersetzen soll, gekippt und der Trump-Administration damit einen schweren Schlag verpasst.
Das Scheitern der Umsetzung einer Gesundheitsreform lässt befürchten, dass Trumps weitere Gesetzgebungsvorhaben, wie die Erneuerung der Steuergesetzgebung und die Umsetzung seines Konjunkturprogramms in schwieriges Fahrwasser geraten könnten.
Hoffnungen auf eine Steuerreform und Ausgabenprogramme unter einer Trump-Administration hatten dazu beigetragen, den Dollar nach der Wahl im November auf ein 14-Jahreshoch steigen lassen. Mittlerweile sind die gesamten Kursgewinne seit der Wahl wieder dahin.
Zweifel über die Pläne der Federal Reserve für eine dritte Zinserhöhung in diesem Jahr haben ebenfalls zur Schwäche des Dollars beigetragen. Die Fed wird am Mittwoch eine geldpolitische Sitzung abhalten, bei der sie den Erwartungen nach, keine großen Veränderungen vornehmen wird.
Des weiteren stieg im Edelmetallhandel am Freitagabend Silber um 0,92% auf 16,49 USD die Feinunze, während Kupfer sich um 0,33% auf 2,725 USD das Pfund verteuerte.
Platin stieg um 0,49% auf 937,80 USD die Feinunze, während Palladium um 0,42% billiger war und zu 844,03 USD die Feinunze aus dem Handel ging.
In der kommenden Woche werden die Investoren vor allem den Ausgang der Fed-Sitzung am Mittwoch im Auge haben, bevor es dann am Freitag die ersten Daten zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal geben wird.
Am Montag hereinkommenden Daten aus der Eurozone könnten dabei helfen die Stärke der konjunkturellen Erholung im Euroraum abzuschätzen. Aus Großbritannien gibt es dann am Mittwoch Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 24. Juli
In der Euro-Zone werden Umfragedaten zur Lage in der Privatwirtschaft veröffentlicht.
Kanada berichtet zu den Großhandelsumsätzen.
Aus den USA kommen Daten zu Weiterverkäufen von Wohnungen.
Dienstag, den 25. Juli
Das Ifo Institut legt sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft vor.
Die USA legen Zahlen zum Verbrauchervertrauen vor.
Mittwoch, den 26. Juli
Australien veröffentlicht Zahlen zu Inflation der Verbraucherpreise.
Großbritannien veröffentlicht vorläufige Zahlen zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal.
Die USA geben einen Report zu den Umsätzen mit neugebauten Wohnimmobilien heraus.
Die Fed gibt Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher die wirtschaftlichen Bedingungen und andere Einflussfaktoren auf die Entscheidung der Bank erklärt.
Donnerstag, den 27. Juli
Die USA geben die Erstanträge auf Arbeitslosengeld und die Auftragseingänge für langlebige Güter heraus.
Freitag, den 28. Juli
In der Eurozone veröffentlicht Deutschland vorläufige Inflationszahlen.
Aus Kanada kommt der monatliche Bericht zum Wirtschaftswachstum.
Die USA runden die Woche mit ersten Zahlen zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal ab.