Vor dem Treffen von Kabinettsmitgliedern und Vertretern der Autokonzerne zum Thema Elektroautos spricht sich die Umweltschutzorganisation BUND gegen die vieldiskutierte Kaufprämie aus. Diese würde vor allem "zur Privilegierung hochpreisiger und hochmotorisierter Autos und zu entsprechenden Mitnahmeeffekten gutbetuchter Autokäufer" führen, erklärte der Verband am Dienstag. Sinnvoller seien Investitionen in öffentliche Verkehrssysteme und in die Umstellung von Taxi- und Carsharing-Flotten auf E-Autos.
"Die Förderung der Elektromobilität ist sinnvoll, wenn es um die Förderung intelligenter öffentlicher Verkehrssysteme geht", erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Die bisher bekannt gewordenen Pläne der Bundesregierung trügen aber "die Handschrift der Autoindustrie".
Laut dem "Handelsblatt" ist die Regierung bereit, insgesamt eine Milliarde Euro in die Förderung der Elektromobilität zu stecken. 600 Millionen Euro davon seien für eine Kaufprämie vorgesehen - aber nur, wenn die Autohersteller die gleiche Summe anbieten. Der Rest des Geldes wird laut der Zeitung für den Aufbau von Schnellladesäulen an Autobahnen und kleinere Steuervorteile eingeplant.
Zum Autogipfel im Kanzleramt werden im Laufe des Tages unter anderem Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erwartet. Vizeregierungssprecherin Christiane Wirtz hatte am Montag gesagt, von dem Treffen solle "ein Signal ausgehen, um die Elektromobilität in Deutschland voranzubringen." Allerdings gebe es noch in einigen Fragen Gesprächsbedarf.