Peking (Reuters) - Im Handelsstreit mit den USA stärkt China seine Beziehungen zu anderen Lieferanten von Agrarprodukten.
Weil Einfuhren aus den Vereinigten Staaten künftig mit Zöllen belegt werden sollen, will die Volksrepublik Sojabohnen und andere Tierfutterzutaten verstärkt aus asiatischen Ländern beziehen. Dazu kündigte das Finanzministerium am Dienstag die Abschaffung von Abgaben auf solche Erzeugnisse zum 1. Juli an.
Mit diesem Schritt will die Führung in Peking die Abhängigkeit von amerikanischen Sojabohnen-Lieferungen verringern. Diese sind für China bislang der wichtigste Agrarimport aus den USA. Sojabohnen gehören zu den US-Warenlieferungen im Wert von insgesamt 50 Milliarden Dollar, auf die zusätzliche Zölle von 25 Prozent erhoben werden sollen. Es handelt sich um eine Vergeltung für US-Zölle auf chinesische Produkte.
Die Länder, die von der Zollaufhebung profitieren sollen, sind Bangladesch, Indien, Laos, Südkorea und Sri Lanka. Neben Sojabohnen geht es um Sojaschrot, Raps, Sojakuchen und Fischmehl. "Damit will die Regierung zeigen: Wir importieren aus anderen Ländern", sagte Expertin Monica Tu vom Analysehaus Shanghai Intelligence. "Der Markt wird dies als Signal verstehen."