Peking (Reuters) - Trotz Anzeichen für eine langsamere Gangart der heimischen Wirtschaft und des Handelsstreits mit den USA sprudeln die Gewinne der chinesischen Industriebetriebe weiter kräftig.
Sie legten im Mai um 21,1 Prozent auf 607,1 Milliarden Yuan (78,9 Milliarden Euro) zu, wie das Nationale Statistikamt NBS am Mittwoch mitteilte. Im April lag die Steigerungsrate sogar bei 21,9 Prozent. Die Firmen konnten höhere Preise durchsetzen und zugleich ihre Kosten drücken, wie die Statistiker erklärten.
Die Unternehmen in der Volksrepublik schlagen sich damit angesichts des konjunkturellen Umfeld überraschend gut. Denn die Investitionen legten in den vergangenen Monaten so langsam zu wie seit 22 Jahren nicht mehr. Die Anlageinvestitionen - etwa in Fabriken und Maschinen - erhöhten sich von Januar bis Mai nur noch um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Das ist der kleinste Zuwachs seit mindestens 1996. Zugleich produzierte die Industrie im Mai weniger als erwartet, während der Einzelhandelsumsatz mit 8,5 Prozent so langsam wuchs wie seit 15 Jahren nicht mehr. Analysten erwarten zudem, dass die Exporte an Schwung verlieren. Grund ist der eskalierende Handelsstreit mit den USA.