Deutsche Anleihekurse geben etwas nach - Ifo weniger schwach als befürchtet

Veröffentlicht am 26.08.2024, 10:55
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt sind die Kurse am Montag nach der Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimas leicht gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future notierte am Vormittag mit 134,31 Punkten 0,11 Prozent im Minus. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,24 Prozent.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich im August weiter. Das Ifo-Geschäftsklima fiel um 0,4 Punkte auf 86,6 Zähler, wie das Ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Es ist bereits der dritte Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers in Folge. Volkswirte waren im Schnitt aber von einem stärkeren Dämpfer auf 86,0 Punkte ausgegangen.

"Eine Verbesserung der konjunkturellen Dynamik ist weiterhin Fehlanzeige und so sollten die Erwartungen für das deutsche Wachstum im dritten Quartal nicht zu hoch gesteckt werden, erklärte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba in einer ersten Reaktion. Die Zinssenkungserwartungen bezüglich der EZB per September würden damit wohl untermauert. An den Finanzmärkten sei allerdings eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte bereits fast vollständig eingepreist. Daher lieferten die aktuellen Ifo-Daten nur wenig Impulse für das Marktgeschehen.

Am frühen Nachmittag richten sich die Blicke dann auf US-Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter, die die Investitionsbereitschaft der Unternehmen widerspiegeln. "Die Gesamtzahl wird dabei von dem volatilen Transportsektor dominiert, welcher seinerseits unter starkem Einfluss der Flugzeugbestellungen steht", schrieben die Helaba-Experten in einem Morgenkommentar.

Da der Flugzeugbauer Boeing (NYSE:BA) im Berichtsmonat ein deutliches Order-Plus gemeldet habe, seien die Indikationen nach dem kräftigen Minus im Juni wieder deutlich positiv. "Sollten sich steigende Werte auch bei den Abgrenzungen ohne den Transportsektor und den zivilen Kernkapitalgütern zeigen, würden die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed wohl nicht weiter forciert."

So rechnen Investoren für September mit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed - eine Erwartung, die vor dem Wochenende durch eine Rede des Fed-Chefs Jerome Powell auf dem Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole untermauert worden war.

"Die Spatzen pfiffen es spätestens seit dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht für Juli von den Dächern: Die US-Notenbank wird am 18. September die Leitzinswende einleiten", kommentierte Experte Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg die Aussagen. Das Ausmaß eines Zinsschrittes ist allerdings weiterhin offen.

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