FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,30 Prozent auf 135,26 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,11 Prozent. Auch in den meisten anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.
Die Anleihen gerieten nach der Veröffentlichung von US-Inflationsdaten kurzzeitig unter Druck. Der Bund-Future erholte sich jedoch rasch wieder und stieg auf ein Tageshoch. In den USA ist die Jahresinflationsrate auf 2,5 Prozent gefallen und hat so den niedrigsten Stand seit dem Februar 2021 erreicht. Allerdings ist die stark beachtete Kerninflationsrate mit 3,2 Prozent vergleichsweise hoch geblieben. Bei der Kerninflation werden schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet. Diese Abgrenzung wird von der US-Notenbank Fed besonders beachtet.
Die US-Notenbank wird am kommenden Mittwoch über die Zinsen entscheiden. Es wird allgemein eine Zinssenkung erwartet. Das Ausmaß gilt als ungewiss.
"Die US-Notenbank hat die bevorstehende Zinswende bereits breit kommuniziert und sehr deutlich gemacht, dass sie auf der Sitzung in der kommenden Woche zur Tat schreiten wird", schreiben die Commerzbank-Experten. Sie erwarten nach den heutigen Inflationsdaten nur einen kleinen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkten.
Die Märkte schauen jetzt auf die Europäische Zentralbank (EZB). Sie wird am Donnerstag über ihre Zinsen entscheiden. Es wird fest von einer Senkung des Einlagensatzes um 0,25 Prozentpunkte ausgegangen. Mit Spannung erwartet wird, ob die EZB auch Signale für eine Zinssenkung im Oktober geben wird.