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Die Banken sparen, wo sie nur können

Veröffentlicht am 26.07.2018, 12:07
© Reuters.  Die Banken sparen, wo sie nur können

Digitalisierung, künstliche Intelligenz, wir kennen die Stichworte und wir erleben ihre ersten Auswirkungen. Aber eine richtige Vorstellung von dem, was schon bald über uns und unsere Arbeitsplätze hereinbrechen wird, haben die Meisten vermutlich noch nicht. Zu vertraut ist uns die bekannte Arbeitswelt, zu fremd noch die kommende. Aber sie wird kommen und das schneller als wir denken.

Schon heute klopft sie mit Macht an unsere Türen. Eine Branche, in der der Umbruch schon sehr weit fortgeschritten ist, ist die Finanzwirtschaft. Vielleicht ist man hier sensibler bei diesem Thema, weil sich das gesamte Geschäftsinteresse schon immer nur um das Geld drehte. Vielleicht zeigen sich auch hier die Vorteile der neuen Technik nur schneller als anderswo.

Derzeit sind es zwei Bereiche, in denen der Kollege Computer den Menschen mehr und mehr ersetzt: die Geldanlage und der Service. Den Geldautomaten benutzen wir nun schon seit Jahren, so selbstverständlich, dass uns die Sehnsucht nach dem alten Kassierer fremd geworden ist. Aber mit unserem Anlageberater sprechen möchten wir schon noch.

Dabei ist die automatisierte Vermögensanlage schon seit Jahren auf dem Vormarsch. Als Anleger zeichnen wir immer häufiger standardisierte Produkte wie ETFs, die einen Index einfach nur passiv abbilden und verzichten auf einen gemanagten Fonds, einmal der Kosten wegen und dann auch noch, weil die Performance in der Vergangenheit nicht unbedingt besser war.

Sind Computer die besseren Anleger?

Maschinen arbeiten ohne Gefühle und Computer analysieren Kurse und Charts, ohne dauernd gegen ihre Gier oder Angst ankämpfen zu müssen. Außerdem sind sie zu jeder Zeit hellwach. Sind sie deshalb automatisch erfolgreicher? Auf den ersten Blick will es so scheinen.

Im vergangenen Jahr waren viele Anleger überrascht, wie schnell die Börsen die Gefahr, die von den Raketen- und Atomtests in Nordkorea ausging, beiseiteschoben und wieder anstiegen. Auch die Volatilität, das bevorzugte Maß für die Angst der Anleger, bildete sich meist sehr schnell wieder zurück.

Wirklich verwunderlich war diese Entwicklung nicht. Wenn wir berücksichtigen, dass schon heute rund 60 Prozent des Börsenhandels von Computern durchgeführt wird und wir uns in Erinnerung rufen, dass Algorithmen in der Regel keine Zeitung lesen, dann ist klar, dass sie aus ihrer Warte nicht den geringsten Grund zur Sorge sahen. Beim Thema Handelskrieg ist es heute ähnlich.

Die Algorithmen tradeten wie gewöhnlich das normale Auf und Ab der Börsen und es hätte schon eines hypernervösen Menschen bedurft, der den Computern den Stecker zieht und unlimitiert auf den Verkaufsknopf drückt, damit die anderen Algos mitbekommen hätten, dass irgendetwas nicht stimmt.

Robo-Advisory

Weil niemand diesen Stecker zog und weil die Algorithmen nicht darauf programmiert sind, sich um Handelskriege oder sterbende Menschen in einem Atomkrieg zu kümmern, wohl aber auf kleinste Veränderungen im Volumen oder Kursverlauf einer Aktie achten, passierte an den entsprechenden Tagen nicht viel, das nicht auch an normalen Tagen passiert wäre. Weil wir Menschen damit jedoch unsere Probleme haben und nach Erklärungen auch dort suchen, wo gar keine zu finden sind, müssen Kim Jong Uns Eskapaden und Donald Trumps Twittermeldungen in den Medien immer weider doch als „Grund“ für die Kursverluste herhalten.

In der Finanzbranche wird der zunehmende Rückgriff auf eine computergesteuerte Anlagesteuerung mit dem Begriff Robo-Advisory umschrieben. Dahinter verbergen sich all jene Systeme, die mittels künstlicher Intelligenz Anlageentscheidungen treffen, die bislang Menschen vorgenommen haben. Menschliche Emotionen werden dabei strikt eliminiert, was bei der Vermögensanlage als Vorteil gilt. Die Umsetzung von Anlagestrategien erfolgt schneller und genauer, lautet das allgemeine Credo. Und wem das nicht reicht, der wird zusätzlich auf die niedrigeren Kosten verwiesen.

Lange Zeit wurde der Bereich Robo-Advisory von neuen Fintech-Unternehmen, wie den US-Unternehmen Betterment oder Wealthfront dominiert. In der Zwischenzeit hält die automatisierte Vermögensverwaltung aber auch bei den traditionelleren Banken und Finanzinstituten Einzug. Als Beispiel mag die Robo-Advisory-Plattform des großen US-Anlagefonds Vanguard gelten.

Auch der große amerikanische Online-Broker Charles Schwab hat inzwischen ein Robo-Advisory-Angebot lanciert. Es sind vor allem die jungen Kunden, die von der neuen Technik begeistert sind und auf ihren Einsatz drängen. Wer sie als Kunden gewinnen und behalten will, muss bei der neuen Entwicklung ganz vorne mitspielen.

Die Roboter greifen bereits nach Ihrem Geld

In der konservativen Schweiz werden momentan nur zwei Prozent der Kundengelder von Algorithmen verwaltet. Kenner der Branche erwarten jedoch, dass ihr Anteil in den nächsten fünf Jahren auf 25 Prozent steigen wird. Durch diesen sprunghaften Anstieg steigt auch der Druck auf die Banken des Landes. Sie müssen sich nicht nur bewegen, sondern schnell bewegen, wollen sie den anrollenden Zug nicht verpassen.

Die konkrete Meinung einer Bank oder eines Vermögensverwalters zur Anlagepolitik wird vermutlich auch in Zukunft ein menschliches Team formulieren, weil die Anleger für diese Art der Dienstleistung noch zu zahlen bereit sind. Doch hinter ihnen auf der Ebene der Abwicklung und konkreten Umsetzung der entwickelten Strategien werden die Roboter übernehmen. Im Idealfall wird dabei durch intelligente, lernende Systeme die Meinung der Bank mit dem Risikoprofil von Kunden kombiniert, sodass dieser gleich die für ihn am besten geeigneten Anlageprodukte aufgelistet bekommt.

Dank dieser Automatisierung hoffen die Banken ihre Kosten bei der Anlageberatung in Zukunft um bis zu 30 Prozent senken zu können. Auch mehr als 20 Prozent der Produktmanager lassen sich einsparen oder für andere Aufgaben verwenden. Kleinere Banken, die diesen Schritt nicht aus eigener Kraft bewältigen können, werden externe Anbieter damit beauftragen, ihre Hausmeinung in konkrete Produktvorschläge für den Kunden umzuwandeln.

Der Trend der Kunden hin zu kostengünstigen, passiv verwaltete Produkten erhöht den Spardruck in der Branche. Menschliche Vermögensberater werden auch weiterhin eine Rolle spielen, allerdings nur bei den sehr vermögenden Privatanlegern, die sich diesen Luxus noch leisten können und wollen.

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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.

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