Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Donnerstag, dem 7. März, wissen sollte:
1. EZB-Chef Draghi im Zentrum des Interesses
Angesichts einer ernstzunehmenden Wachstumsdelle in der Eurozone, wird damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank ihre Wachstumsvorhersagen zusammenstreichen und ihr bislang eindeutigstes Signal aussenden wird, dass neue Konjunkturmaßnahmen in Form billiger Kredite kommen werden.
Die Langzeitkredite für Banken, von der EZB als Targeted Long-Term Refinancing Operations (TLTROs) bezeichnet, dürften den Erwartungen nach vor allem den spanischen und italienischen Kreditinstituten nützen, während sie die Probleme durch Liquiditätsüberschüsse noch verschärfen, denen sich die gesünderen Banken im Norden Europas ausgesetzt sehen, die auf die Unterstützung der EZB weniger angewiesen sind.
Die geldpolitische Entscheidung der Bank wird um 13:45 MEZ kommen. Danach wird Bankpräsident Mario Draghi um 14:30 MEZ seine Pressekonferenz beginnen.
Der Euro stand um 11:30 MEZ kaum verändert auf 1,1309 USD, nachdem er gestern auf bis zu 1,1284 USD gefallen war, seinen niedrigsten Kurs seit dem 19. Februar.
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2. Huawei klagt gegen US-Regierung
Der chinesische Telekomausrüster Huawei Technologies verklagt die US-Regierung mit der Begründung, ein Gesetz zur Beschneidung seiner US-Geschäfte sei verfassungswidrig.
Huawei sagte, es habe eine Klageschrift bei einem Bundesgericht in Texas eingereicht, die Abschnitt 889 des National Defense Authorization Act (NDAA) anfechtet, eines Gesetzes, das von US-Präsident Donald Trump im August unterzeichnet wurde. Dieses verbietet es Bundesbehörden und deren Auftragnehmern Ausrüstung oder Dienstleistungen der Firma in Anspruch zu nehmen.
Das Gerichtsverfahren ist nur die jüngste Auseinandersetzung zwischen dem chinesischen Konzern und den US-Behörden und wird wahrscheinlich die Aussichten auf ein amerikanisch-chinesisches Handelsabkommen überschatten.
3. Der Wall Street drohen Verluste
Die Futures auf US-Aktienindizes zeigen nach unten, als die Marktteilnehmer weiter auf die amerikanisch-chinesischen Beziehungen fokussiert blieben.
Der Bluechip Dow Futures stand 78 Punkte oder 0,3% tiefer, der S&P 500 Futures gab 6 Punkte oder rund 0,2% ab, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 17 Punkte oder rund 0,25% nach unten ging.
Die Hauptindizes der Wall Street waren am Mittwoch in der dritten Handelssitzung in Folge gefallen, als der S&P 500 seinen höchsten Tagesverlust in einem Monat verzeichnete.
Unterdessen waren Aktien in Europa durch die Bank im Minus bevor die EZB ihre geldpolitische Entscheidung bekanntgibt. Der europäische STOXX 600 Index lag rund 0,4% tiefer und hat sich damit weiter von seinem Fünfmonatshoch zurückgezogen, auf dass er zuvor in dieser Woche geklettert war.
Zuvor war der Handel an den meisten Märkten in Asien mit Verlusten zu Ende gegangen, da die Investoren sich wegen des Ausblicks für das globale Wachstum vorsichtig zeigten. Der japanische Nikkei fiel um fast 0,7%, während für chinesische Bluechips eine viertägige Gewinnserie ihr Ende nahm.
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4. Kroger & Costco mit Bilanzzahlen
Die Ergebnissaison zum vierten Quartal ist so gut wie vorbei, aber heute gibt es nochmal Zahlen von zwei Einzelhändlern.
Vor Beginn des regulären Handels an der Wall Street wird Kroger (NYSE:KR), eine Supermarktkette, einen Gewinn von 52 US-Cent die Aktie auf einen Umsatz von 28,5 Mrd USD melden, so der Durchschnitt von Analystenvorhersagen, die Investing.com zusammengestellt hat.
Kroger sieht sich einem Verdrängungswettbewerb im Lebensmittelhandel ausgesetzt, nicht zuletzt von der Konkurrenz aus dem Internet. Amazon (NASDAQ:AMZN) gab Pläne bekannt, eine neue Kette mit Supermärkten in US-Ballungszentren auflegen zu wollen.
Nach Börsenschluss wird Costco Wholesale (NASDAQ:COST) den Erwartungen nach 1,69 USD die Aktie an Gewinn berichten. Der Umsatz soll auf 35,66 Mrd USD hereinkommen, 8,9% über dem Vorjahr.
5. Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosengeld im Fokus
Unter den Konjunkturdaten gibt es heute noch die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosengeld und die Lohnstückkosten aus den USA, die um 14:30 MEZ erscheinen werden. Um 21:00 MEZ wird es dann noch Zahlen zu den Verbraucherkrediten geben.
Eine Rede der Federal Reserve Gouverneurin Lael Brainard steht ebenfalls noch auf dem Programm.
Der US-Dollarindex, der den Kurs der US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, stand auf 96,81 blieb damit in Sichtweite seines Zweiwochenhochs vom Dienstag von 96,95.
Unterdessen sind am Anleihemarkt die Kurse von US-Staatsanleihen gestiegen, was deren Renditen über die gesamte Zinskurve drückte, und die tonangebende Rendite der 10-jährigen Staatspapiere auf 2,68% fallen ließ.
Investing.com / Reuters
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