Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, den 14. August, wissen sollte:
1. Türkische Lira meldet sich zurück
Die türkische Lira legte am Dienstag eine Rallye hin, als die Währung nach zwei Tagen eines brutalen Ausverkaufs wieder Tritt fassen konnte, nachdem die Zentralbank des Landes versprochen hatte, Liquidität bereitzustellen, als Antwort auf einen Zusammenbruch, der die Weltmärkte verunsichert hat.
Die Investoren wurden auch von Meldungen beruhigt, dass Finanzminister Berat Albayrak am Donnerstag eine Telefonkonferenz mit Investoren aus den USA, Europa und dem Nahen Osten abhalten wolle, seine erste seit er vor fast zwei Monaten seinen Posten antrat.
Die Lira stieg gegenüber dem Dollar um bis zu 8% auf 6,4172, bevor sie sich wieder leicht auf 6,5440 zurückzog, damit aber immer noch für den Tag 5% höher liegt (USD/TRY).
Die umkämpfte Währung war am Montag auf ein Allzeittief von 7,1289 gesunken, angesichts von wachsenden Sorgen über die tiefer werdenden diplomatische Entfremdung von den Vereinigten Staaten über Ankaras Inhaftierung von Andrew Brunson, einem amerikanischen Pastor, der in 2016 verhaftet worden war.
Die türkischen Behörden beschuldigen Brunson einen gescheiterten Putschversuch in jenem Jahr unterstützt zu haben.
2. Aktien steigen weltweit an, als Türkei-Krise sich entschärft
An den Aktienmärkten ging es weltweit aufwärts, als die Investoren vorsichtig in Risikowerte zurückkamen, da sich die türkische Währung zu stabilisieren scheint.
An der Wall Street deuten die US-Indexfutures eine positive Eröffnung des Aktienhandels an.
Der Bluechip Dow Futures lag um 11:39 MEZ 80 Punkte oder etwa 0,3% höher, der S&P 500 Futures legte um 10 Punkte oder rund 0,4% zu, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 37 Punkte oder rund 0,5% nach oben ging.
Auf der anderen Seite des Atlantiks kam an den großen Börsen nach zwei Tagen mit schweren Ausverkäufen wieder Zuversicht in den Markt, als die Befürchtungen über eine Ausbreitung der türkischen Währungskrise nachließen.
Zuvor waren die Aktien in Asien uneinheitlich aus dem Handel gegangen, als einige regionale Börsen wieder zurückkamen, einen Tag nachdem sie wegen der Nervosität über die wirtschaftlichen Turbulenzen in der Türkei abgesackt waren.
An chinesischen Märkten ging es weiter abwärts, womit diese hinter ihren regionalen Konkurrenten zurückblieben, da Konjunkturdaten aus China die Sorgen über einen globalen Handelskrieg in den Vordergrund rückten.
3. Home Depot mit Quartalsbericht
Als die Berichtssaison sich ihrem Ende nähert, wird Home Depot (NYSE:HD) eines der letzten bekannteren Unternehmen sein, die vor Handelsbeginn in den USA seine Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vorlegen wird.
Die Schätzungen für die Baumarktkette gehen von einem Gewinn von 2,84 USD die Aktie aus, auf einen Umsatz von 30,0 Mrd USD im Quartal.
Die Verkäufe pro vergleichbaren Laden sollen im Quartal um 6,5% gestiegen sein.
Die Investoren werden das Ergebnis genau auf Aussagen zur Lage am US-Wohnungsmarkt und des breiteren Konsumklimas analysieren.
Home Depot ist nur der erste aus einer Reihe von US-Einzelhändlern, die in dieser Woche berichten werden; das Ergebnis von Macy's (NYSE:M) kommt am Mittwoch, während Walmart (NYSE:WMT), der größte Einzelhändler der Welt, am Donnerstag seine Zahlen vorlegen wird.
4. Dollar hält sich in der Nähe von 13-Monatshoch
Außerhalb des Aktienmarkts war der US-Dollar ein wenig fester und hielt sich in der Nähe seines höchsten Niveaus seit Juni 2017.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag 0,1% tiefer auf 96,23, nachdem er am Montag mit 96,36 sein höchstes Niveau in 13 Monaten erreicht hatte.
Der Yen sank gegenüber dem Dollar ab, mit dem USD/JPY Kurs höher auf 111,00, womit er sein 1-1/2-Monatstief von 110,10 wieder verlassen hat, auf das er am Montag gefallen war.
Der Euro gab gegenüber dem Dollar auf 1,1395 nach und liegt damit wieder in Sichtweite eines 13-Monatstiefs von 1,1365 auf das er am Montag gefallen war.
Im weiteren Devisenhandel gab es für die Währungen anderer Schwellenländer Erleichterung, wie den südafrikanischen Rand und den russischen Rubel, die beide wie die türkische Lira höher standen.
5. Bitcoin unter 6.000 USD als Ausverkauf von Kryptowährungen weitergeht
Am Kryptomarkt gab es rote Zahlen, als Bitcoin zum ersten Mal seit Juni unter die Marke von 6.000 USD stürzte.
Die größte digitale Währung der Welt lag zuletzt an der Bitfinex rund 7% oder 450 USD tiefer auf 6.025,70 USD (BTC/USD), nachdem ihr Kurs zuvor auf bis zu 5.858,60 USD gefallen war, ein Niveau auf dem sie zuletzt am 29. Juni gelegen hatte.
Bei den anderen Token hagelte es ebenfalls Verluste.
Ethereum, die nach Marktwert zweitgrößte Kryptowährung der Welt, stürzte um 20% auf 265,58 USD ab, ihrem schwächsten Kurs seit September 2017.
Unterdessen wurde Ripples XRP Token zu 0,26204 USD gehandelt und ist damit heute rund 16% gesunken, während es mit Litecoin um 17% runter auf 51,57 USD ging.
Das jüngste Blutbad unter den digitalen Münzen kam inmitten der Enttäuschung über die Verschiebung der Genehmigung eines börsengehandelten (exchange-traded fund, ETF) Bitcoin-Fonds, der von VanEck und Solid X in diesem Monat vorgeschlagen worden war.