Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, den 2. Oktober, wissen sollte:
1. Katalanisches Referendum belastet den Euro
Der Euro ist auf dem linken Fuß in die neue Woche gestartet, als die Investoren die Nachbeben von einer Volksabstimmung zur Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien am Wochenende beobachten, die von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Wählern und der nationalen Polizei überschattet worden war.
Die katalanische Regionalregierung hatte die Tür für eine unilaterale Unabhängigkeitserklärung gegenüber Spanien aufgemacht, nachdem am Sonntag die Wähler einem mit Gewalt durchgesetzten Polizeieinsatz getrotzt hatten. Vertretern der Regionalverwaltung stimmten 90% der Wähler für einen Austritt aus Spanien.
Das Wahlergebnis wird nun dem katalanischen Parlament übermittelt, in dem die Separatisten die Mehrheit haben und schon in wenigen Tagen die Unabhängigkeit erklären könnten.
Der Euro fiel gegenüber dem Dollar um bis zum 0,8% auf ein Tagestief von 1,1734 und stand zuletzt rund 0,7% tiefer auf 1,1740 (EUR/USD).
Die Investoren mieden den spanischen Aktienmarkt, wo der IBEX 35 bis zum Mittag um mehr als 1% eingebrochen ist. Die Spannungen hatten auch einen deutlichen Einfluss auf den Anleihemarkt, an dem die Aufschläge für spanische Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundeswertpapieren gestiegen sind.
2. Dollar, Rendite von US-Staatsanleihen setzen ihren Weg nach oben fort
Der Dollar und Renditen auf US-Staatsanleihen haben ihren Aufwärtstrend der letzten Zeit fortgesetzt, unterfüttert von wachsenden Erwartungen auf eine US-Zinserhöhung im Dezember. Gerüchte über einen möglichen Vertreter einer strafferen Geldpolitik als Nachfolger für die Fed-Vorsitzende Janet Yellen haben den Kurs zusätzlich unterstützt.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag um mehr als 0,5% höher auf 93,45.
Unterdessen machten die Renditen auf US-Staatsanleihen einen Satz nach oben. Die Rendite auf Papiere mit zweijähriger Restlaufzeit erreichte ein Neunjahreshoch von 1,50%, während die Rendite der 10-jährigen US-Staatspapiere mit 2,37% auf ihrem höchsten Niveau seit Mitte Juli liegt.
Heute um 16:00 MEZ wird das ISM seine Umfrage im produzierenden Gewerbe vom September veröffentlichen, in der die Investoren nach neuen Anhaltspunkten für die Lage in der größten Volkswirtschaft der Welt suchen werden. Der Bericht könnte auch die geldpolitische Lagebeurteilung der Fed für die kommenden Monate beeinflussen.
3. Einkaufsmanagerindizes aus dem produzierenden Gewerbe deuten weltweite Verbesserung der Konjunktur an
Anzeichen auf solides Wachstum in Europa und Asien gaben der erzeugenden Industrie weltweit einen soliden Schub ins dritte Quartal.
IHS Markits endgültiger Wert des Einkaufsmanagerindex vom produzierenden Gewerbe in der Eurozone für September kletterte auf 58,1 und erreichte damit sein höchstes Niveau seit Februar 2011, da eine sich verbessernde Weltkonjunktur die Exportnachfrage aus den größten Volkswirtschaften der Region belebt hat.
Ansonsten war der September für die Fabriken in Asien ein weiterer Monat mit solidem Wachstum. China führte wieder einmal, mit dem amtlichen Index für das produzierende Gewerbe fast auf einem Fünfjahreshoch, während Umfragen in den Fabriken auch in Japan, Indien und einem Großteil der asiatischen Schwellenländer ermutigende Wachstumszahlen ermittelten.
4. Aktienbörsen angefeuert von guten Daten
Die Finanzmärkte sind weltweit gut in die neue Woche gestartet, da positive Konjunkturdaten aus Europa und Asien auf eine nachhaltige Wachstumserholung in aller Welt hoffen lassen.
Aktien im asiatischen Pazifikraum beendeten den Handel zumeist im Plus, wobei allerdings mehrere wichtige Börsen in der Region wegen Feiertagen geschlossen blieben.
Unterdessen war die Stimmung an den europäischen Handelsplätzen außerhalb Spaniens zum Wochenauftakt gut und nahezu alle wesentlichen Börsen lagen im grünen Bereich.
An der Wall Street, zeichnen sich für die US-Aktien kleinere Gewinne bei Handelseröffnung ab, mit den führenden Indizes um rund 0,1% höher.
5. Trump beginnt die Bürokratie zu entrümpeln
US-Präsident Donald Trump wird heute im Weißen Haus ein Event zum "Bürokratieabbau" abhalten, wo er die Anstrengungen seiner Administration zur Beseitigung seiner Meinung nach nur lästiger Regulierungen privater Unternehmen vorstellen will.
Trump wird seine Rede im East Room des Weißen Hauses um 17:00 MEZ beginnen, sagten Mitarbeiter.
Das Ereignis wird "die weitreichenderen Initiativen des Präsidenten zur Reform von Vorschriften und Verwaltung hervorheben" sagte ein hochrangiges Mitglied der Administration Reportern am Freitag.
Trump wird keine neuen Initiativen ankündigen, sondern lediglich das Erreichte betonen. Später werden zehn Bundesbehörden Sitzungen abhalten, wo sie spezifische Maßnahmen zum Rückbau der Bürokratie diskutieren werden.