Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft will sich nicht in den Strudel des Handelsstreits zwischen China und den USA ziehen lassen.
In einem neuen Strategiepapier des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), das der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag, beklagte der Verband, dass die deutschen Firmen zunehmend in ein "Entweder-oder-Dilemma" gerieten. Doch die Zukunft für die deutsche Wirtschaft könne nur eine "Sowohl-als-auch-Strategie" sein mit Aktivitäten in den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik. Die deutsche Wirtschaft müsse trotz etlicher Kritikpunkte an China die wirtschaftlichen Chancen dort nutzen und die Kontakte vertiefen.
"Für die Mehrheit der international tätigen Unternehmen zählt China zu den Top-3-Märkten bezüglich Umsatz, Gewinn und Investitionen", heißt es in dem DIHK-Papier. Für eine wachsende Zahl - derzeit liegt der Anteil bei 15 Prozent - sei die Volksrepublik inzwischen der wichtigste Markt. Anderseits sei China aber auch immer mehr Konkurrent Deutschlands auf wichtigen Märkten.
Der DIHK beklagt aber vielfältige Mängel und Hindernisse im Geschäft mit China zum Nachteil deutscher Firmen. "Vielfach wird durch eine gesteuerte Industriepolitik, durch Subventionen und verwehrte Marktzugangsreziprozität Wettbewerb verzerrt", lautet der Kernvorwurf.