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Erneut chinesisches Übernahmeprojekt in Deutschland gescheitert

Veröffentlicht am 01.08.2018, 12:22
Aktualisiert 01.08.2018, 12:30
© Reuters. German and Chinese national flags fly in Tiananmen Square ahead of the visit of German Chancellor Angela Merkel in Beijing

- von Gernot Heller

Berlin (Reuters) - Zum zweiten Mal binnen weniger Tage ist der Einstieg eines chinesischen Investors bei einem deutschen Unternehmen an politischen Bedenken gescheitert.

Die französische Tochter der chinesischen Industriegruppe Yantai Taihai nehme Abstand von den Plänen, den westfälischen Maschinenbauer Leifeld Metal Spinning zu übernehmen, sagte Leifeld-Eigentümer Georg Kofler der Nachrichtenagentur Reuters. Das Bundeskabinett wurde nach Angaben aus Regierungskreisen unmittelbar vor seiner Sitzung am Mittwoch davon informiert. Es werde nun geprüft, ob der Rückzug wirksam sei. Für den Notfall habe das Kabinett eine Ermächtigung beschlossen, die Transaktion untersagen zu können.

© Reuters. German and Chinese national flags fly in Tiananmen Square ahead of the visit of German Chancellor Angela Merkel in Beijing

Die Regierung hatte zuletzt bereits den Kauf eines Anteils von 20 Prozent an dem Stromnetzbetreiber 50Hertz durch einen chinesischen Investor verhindert. Auf ihr Geheiß war das Paket stattdessen von der staatlichen Förderbank KfW in Frankfurt übernommen worden, um es später weiterzuveräußern.

Die Bundesregierung will verstärkt wichtige Branchen vor Investoren aus Ländern außerhalb der EU, namentlich aus China, schützen. "Wir müssen gegenüber ausländischen Investoren beziehungsweise Staatsunternehmen da achtsam sein, wo unsere nationalen Sicherheitsinteressen gefährdet sind", hatte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums zuletzt gesagt.

Im Leifeld-Fall bezogen sich die sicherheitspolitischen Bedenken offenbar auf Tätigkeitsfelder des Unternehmens in der Atomindustrie. Die Politik fürchtete nach Koflers Worten wohl, dass mit der Leifeld-Übernahme "nicht nur die zivile, sondern auch die militärische chinesische Nuklearwirtschaft profitieren würde". Den Kaufinteressenten gelang es demnach nicht, die Bedenken zu entkräften. Daraufhin hätten sie sich zurückgezogen. "Das Vorhaben ist damit beendet", so Kofler. Als Alternative soll der Maschinenbauer mit einem Umsatz von rund 40 Millionen Euro im Jahr nun an die Börse gebracht werden. "Wir wollen mehr als 50 Prozent dann im Streubesitz haben - im regulierten Markt", sagte Kofler, der früher Chef von ProSieben und dem Sky-Deutschland-Vorgänger Premiere war.

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