Der erweiterte Panamakanal ist bereit für die Aufnahme des Betriebs. Das erste Frachtschiff der neuen größeren Schiffsklasse werde den Kanal bei der Einweihung am 26. Juni passieren, erklärte das für die Erweiterung des Kanals zuständige Konsortium GUPC am Mittwoch. Nach Tests der neuen Schleusen sei bewiesen, dass der Kanal "perfekt funktioniert", so dass nun "das Projekt bereit ist, die ersten Schiffe zu empfangen", erklärte der GUPC-Chef Giuseppe Quarta.
Das im Jahr 2007 begonnene Bauprojekt sollte eigentlich schon im Oktober 2014 fertig sein, zum 100. Geburtstag des von Frankreich und den USA errichteten Kanals. Soziale Konflikte und finanzielle Streitigkeiten sorgten allerdings für Verzögerungen und ließen die anfänglich veranschlagten Kosten von 5,25 Milliarden Dollar um weitere 3,4 Milliarden steigen. Zur Einweihung durch Panamas Präsidenten Juan Carlos Varela sind 70 Staats- und Regierungschefs eingeladen.
Durch die Erweiterung wird die 80 Kilometer lange Wasserstraße zwischen Pazifik und Atlantik so verbreitert, dass Frachter mit einer bis zu drei Mal höheren Ladekapazität als bisher sie passieren können. Schätzungen zufolge verlaufen rund fünf Prozent des weltweiten Schiffsverkehrs durch den Panamakanal. Der Staat Panama nimmt mehr als eine Milliarde Dollar pro Jahr durch den Kanal ein und hofft auf eine Verdreifachung innerhalb der kommenden zehn Jahre.