BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), hat der kriselnden EU zu mehr Optimismus und Tatkraft geraten. Die Gemeinschaft stecke in einer existenziellen Krise, sagte Schulz der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Wegen der Euro-Krise und der Flüchtlingskrise sei heutzutage für viele Menschen das Ende der Europäischen Union denkbar und habe seinen Schrecken verloren. "Es gibt heute eine Menge an Politikern, die das propagieren und damit Wahlen gewinnen. Das ist furchtbar", kritisierte Schulz mit Verweis auf wachsende rechtspopulistische Parteien in einigen EU-Staaten.
Europa solle aber mit Optimismus in die Zukunft schauen, "weil wir stark genug sind, die Dinge ökonomisch, ökologisch und sozial zu bewältigen". Die EU-Länder müssten sich um Lösungen in der Flüchtlingskrise bemühen und etwa die beschlossene Umverteilung von 160 000 Flüchtlingen endlich umsetzen. Schulz warnte, sonst würden rechte Parteien weiter gestärkt: "Die ungelöste Flüchtlingskrise ist ein willkommenes Instrument für die Konjunkturritter der Angst.