🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

EU schränkt Spekulation auf Staatsanleihen ein

Veröffentlicht am 19.10.2011, 12:32
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU macht ernst im Kampf gegen hochriskante Börsengeschäfte und schränkt die Spekulation auf Staatsanleihen ein. Der Handel mit ungedeckten Kreditausfallversicherungen (CDS) auf Staatsanleihen wird in der EU vom Herbst 2012 an nur noch in Ausnahmefällen möglich sein. Das haben die EU-Kommission, das Europaparlament und der EU-Ministerrat in Brüssel vereinbart. Die Vorschläge sind Teil eines Bündels an Maßnahmen, um die Finanzmärkte besser zu überwachen.

'Die Regeln werden es Hedge-Fonds unmöglich machen, griechische oder italienische CDS allein für Spekulationsgeschäfte zu kaufen, ohne die entsprechenden Staatsanleihen zu besitzen', teilte das Europaparlament am Mittwoch mit. Nur noch die Investoren, die entsprechende Staatsanleihen halten, dürften sich demnach Schutz über CDS kaufen.

Deutschland hatte bereits im vergangenen Jahr sogenannte ungedeckte Leerverkäufe im Alleingang verboten. Bei diesen Geschäften wetten Spekulanten auf den Verfall einer Währung, Aktie oder Anleihe und verkaufen das Produkt, ohne es zu besitzen - in der Hoffnung, es später zu einem niedrigeren Kurs zurückkaufen zu können und so Gewinne einzustreichen. Inzwischen sind andere EU-Länder gefolgt, auch Frankreich, Italien, Spanien und Belgien haben nach EU-Angaben ein Verbot beschlossen.

Mit dem Kauf von Kreditausfallversicherungen können sich Investoren gegen den Ausfall von Anleihen absichern - aber auch auf eine schlechtere Bonität der Schuldner wetten. Letzteres wird jetzt EU-weit verboten, weil diese Praktiken nach gängiger Meinung den Kursverfall von Staatsanleihen künstlich beschleunigt und die Krise Griechenlands verschärft haben. Die komplizierten Produkte gelten auch als Hauptauslöser für die weltweite Finanzkrise.

Unter bestimmten Bedingungen will die EU es den Mitgliedsstaaten aber erlauben, vom prinzipiellen Verbot abzuweichen. 'Gründe dafür können sein, dass der Staatsanleihenmarkt nicht mehr richtig funktioniert', sagte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier. Die EU-Börsenaufsicht ESMA muss diese Ausnahme genehmigen. Barnier erhofft sich von den Regeln 'mehr Transparenz, Stabilität und Verantwortung'.

Der Kompromiss der drei gesetzgebenden EU-Institutionen muss nun noch formal von Parlament und Ministerrat angenommen werden. Nach Angaben des Europaparlaments könnten die Regeln dann im November 2012 in Kraft treten./mt/DP/bgf

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.