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EU sieht Hinweise für neue Abgasmanipulationen der Autobauer

Veröffentlicht am 26.07.2018, 07:22
© Reuters. An exhaust pipe of a car is pictured on a street in a Berlin

Brüssel (Reuters) - Die EU-Kommission hat Hinweise auf neue Abgasmanipulationen durch Autohersteller.

In einem Papier der Behörde, das Reuters eingesehen hat, ist von einem "klaren Risiko" die Rede, dass die Konzerne bei Messungen die Abgaswerte künstlich in die Höhe treiben und so den Ausgangswert für die ab 2020 geltenden Grenzwerte anheben. Im Ergebnis würden die für 2025 und 2030 geplanten EU-Einsparziele für den Flottenausstoß unterlaufen, schreiben Experten des "Joint Research Centers", einer Forschungseinrichtung der EU-Kommission in einer Studie. Namen von Autobauern wurden darin nicht genannt.

Die EU-Kommission übte angesichts möglicher Tricksereien von Autoherstellern an Emissionstests harte Kritik. "Es scheint, dass einige in der Industrie keine Lehren aus dem Dieselskandal gezogen haben", sagte Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska dem "Handelsblatt" laut Vorabbericht. Statt nach Schlupflöchern bei den neuen CO2-Tests zu suchen, sollten die Unternehmen lieber emissionsfreie Autos entwickeln, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verteidigen und das Klima zu schützen.

© Reuters. An exhaust pipe of a car is pictured on a street in a Berlin

Zuvor hatten die "Financial Times" und das "Handelsblatt" vom Verdacht der EU berichtet, dass einige Autobauer ihre Testfahrzeuge so konfiguriert hätten, dass die Messungen nach dem neuen Testverfahrensstandard WLTP überhöht sein könnten. Der Studie zufolge lagen die von den Herstellern angegebenen Emissionen im Schnitt um 4,5 Prozent über den gemessenen Werten, in Einzelfällen um 13 Prozent. Das neue WLTP-Messverfahren orientiert sich stärker am wirklichen Fahrverhalten als bisherige Messverfahren. Neue Modelle müssen seit vergangenem Jahr nach dem neuen Verfahren getestet werden.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) teilte mit, die deutschen Hersteller setzten alles daran, das 95-Gramm-Ziel zu erreichen. "Höhere Verbrauchsangaben wären da kontraproduktiv. Sie machen die Erfüllung der Zielmarke schwerer." Höhere CO2-Werte hätten zudem den Nachteil, dass die Fahrzeuge dann die Grenzwerte vieler Großkunden und Dienstwagenflotten überstiegen und nicht mehr bestellt werden könnten.

Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag, Kirsten Lühmann, forderte schnelle Aufklärung von den zuständigen Aufsichtsbehörden. "Solche Tricks müssen im Zuge der neuen Regulierung der CO2-Emissionen auf EU-Ebene verhindert werden", sagte sie dem "Handelsblatt". Die FDP-Verkehrspolitikerin Daniela Kluckert ermahnte die Branche, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. "Denn eines ist klar: Betrug wird bestraft."

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