Brüssel (Reuters) - Deutschland steckt der EU-Kommission zufolge trotz des historisch hohen Haushaltsüberschusses zu wenig Geld in Straßen und Schulen.
Die Investitionen in die Bereiche seien trotz jahrelanger Vernachlässigung und günstiger Finanzierungsbedingungen zu niedrig, hieß es in einem Wirtschaftbericht der EU-Kommission am Mittwoch. Ähnliches gelte für den Verbrauch. Investitionen und Innovationen seien aber verstärkt erforderlich, um die deutsche Wirtschaft stabiler zu machen. Das hohe Leistungsbilanzplus wirke sich auf die anderen Länder in Europa aus.
Anfang des Monats dämpfte die Kommission wegen der Handelsstreitigkeiten weltweit, der konjunkturellen Abkühlung in China und den mit dem Brexit verbundenen Unsicherheiten die Wachstumsaussichten teilweise. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2019 und 2020 auf ein Wachstum von 1,1 beziehungsweise 1,7 Prozent kommen. Im Herbst war man noch von 1,8 und 1,7 Prozent ausgegangen. Da der Welthandel dieses und nächstes Jahr abkühlen dürfte, werde das exportorientierte Deutschland nicht mehr die Dynamik der Vorjahre erreichen. Investitionen in Immobilien und der private Verbrauch dürften aber stützen.