BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kommission hat Bedenken gegen die Übernahme des Mobilfunkanbieters E-Plus durch den Konkurrenten Telefónica Deutschland. Die obersten Wettbewerbshüter Europas entschieden am Freitag in Brüssel, den Fall vertieft bis zum 14. Mai 2014 zu prüfen. Der Deal könne den Wettbewerb auf dem Mobilfunk-Markt empfindlich schwächen, schrieb die EU-Kommission zur Begründung. Damit behält die EU-Behörde den Fall in ihrer Hand. Das Bundeskartellamt, das wegen der Bedeutung der Fusion für Deutschland einen Verweisungsantrag gestellt hatte, kommt damit wohl nicht zum Zuge.
Der Präsident der Behörde, Andreas Mundt, fühlte sich in seiner Einschätzung des Falles dennoch bestätigt: 'Dass die Kommission jetzt die sogenannte zweite Phase einleitet, macht deutlich, dass der Fall auch in Brüssel nicht einfach durchgewunken wird'. Eine Verweisung sei aber nicht sehr wahrscheinlich, erklärte er in Bonn.
Durch den geplanten Zusammenschluss in Deutschland würden Telefónica mit ihrer Kernmarke O2 und E-Plus mit zahlreichen Discountmarken von der Kundenzahl zu den Branchenriesen T-Mobile und Vodafone aufschließen. Vom Umsatz und Gewinn rangiert die Allianz allerdings noch weiter hinter den beiden Mobilfunkanbietern.
Im Sommer hatte die niederländische KPN angekündigt, ihre deutsche Tochterfirma E-Plus mehrheitlich an Telefónica Deutschland zu veräußern. Der Kaufpreis liegt bei mehr als 8 Milliarden Euro. Ende September erteilten die KPN-Aktionäre grünes Licht für das Vorhaben.
Ein Sprecher von Telefónica Deutschland zeigte sich zuversichtlich, dass die EU-Kommission die Übernahme am Ende genehmigen werde. Ein dritter starker Anbieter würde in Deutschland den Wettbewerb fördern, wovon auch die Kunden profitierten.
Wie die Kommission weiter mitteilte, habe eine erste Prüfung ergeben, dass die geplante Transaktion den Wettbewerb im Endkundengeschäft wie auch auf der Großhandelsebene verringern würde. Die Kommission habe Bedenken, weil durch die Übernahme eine bedeutende Wettbewerbskraft beseitigt und der Wettbewerbsdruck auf die anderen Anbieter nachlassen würde. Weiterhin könne nicht ausgeschlossen werden, dass durch die verringerte Anzahl von Wettbewerbern die Unternehmen die Endkundenpreise erhöhen könnten.
Ausdrücklich wies die Kommission aber darauf hin, dass mit der nun eingeleiteten vertieften Prüfung das endgültige Ergebnis keineswegs vorweggenommen werde. Es werde unter anderem zu prüfen sein, ob die anfänglichen Bedenken gerechtfertigt und ob auch Vorteile für die Verbraucher mit der Übernahme verbunden sein könnten./ls/DP/jha
Der Präsident der Behörde, Andreas Mundt, fühlte sich in seiner Einschätzung des Falles dennoch bestätigt: 'Dass die Kommission jetzt die sogenannte zweite Phase einleitet, macht deutlich, dass der Fall auch in Brüssel nicht einfach durchgewunken wird'. Eine Verweisung sei aber nicht sehr wahrscheinlich, erklärte er in Bonn.
Durch den geplanten Zusammenschluss in Deutschland würden Telefónica mit ihrer Kernmarke O2 und E-Plus mit zahlreichen Discountmarken von der Kundenzahl zu den Branchenriesen T-Mobile und Vodafone aufschließen. Vom Umsatz und Gewinn rangiert die Allianz allerdings noch weiter hinter den beiden Mobilfunkanbietern.
Im Sommer hatte die niederländische KPN angekündigt, ihre deutsche Tochterfirma E-Plus mehrheitlich an Telefónica Deutschland zu veräußern. Der Kaufpreis liegt bei mehr als 8 Milliarden Euro. Ende September erteilten die KPN-Aktionäre grünes Licht für das Vorhaben.
Ein Sprecher von Telefónica Deutschland zeigte sich zuversichtlich, dass die EU-Kommission die Übernahme am Ende genehmigen werde. Ein dritter starker Anbieter würde in Deutschland den Wettbewerb fördern, wovon auch die Kunden profitierten.
Wie die Kommission weiter mitteilte, habe eine erste Prüfung ergeben, dass die geplante Transaktion den Wettbewerb im Endkundengeschäft wie auch auf der Großhandelsebene verringern würde. Die Kommission habe Bedenken, weil durch die Übernahme eine bedeutende Wettbewerbskraft beseitigt und der Wettbewerbsdruck auf die anderen Anbieter nachlassen würde. Weiterhin könne nicht ausgeschlossen werden, dass durch die verringerte Anzahl von Wettbewerbern die Unternehmen die Endkundenpreise erhöhen könnten.
Ausdrücklich wies die Kommission aber darauf hin, dass mit der nun eingeleiteten vertieften Prüfung das endgültige Ergebnis keineswegs vorweggenommen werde. Es werde unter anderem zu prüfen sein, ob die anfänglichen Bedenken gerechtfertigt und ob auch Vorteile für die Verbraucher mit der Übernahme verbunden sein könnten./ls/DP/jha