Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Tempo bei ihren umstrittenen Staatsanleihenkäufen leicht gedrosselt.
Die Währungshüter nahmen in der Woche bis zum 17. Juni Staatspapiere im Volumen von 16,92 Milliarden Euro in ihre Bücher, wie die Notenbank am Montag in Frankfurt mitteilte. Eine Woche zuvor waren es noch 17,73 Milliarden Euro gewesen. Damit wurden bislang insgesamt Staatstitel der Euro-Länder im Umfang von 851,67 Milliarden Euro erworben. Zudem kauften die Euro-Wächter in der Woche bis zum 17. Juni Firmenanleihen im Volumen von 1,9 Milliarden Euro nach zuvor 348 Millionen. Die EZB erwirbt diese seit dem 8. Juni.
Mit den Transaktionen will die EZB die Anleihenzinsen drücken, was die Titel für Banken als Investment weniger attraktiv macht. Sie sollen stattdessen mehr Kredite an Firmen und Haushalte ausreichen. Denn das schiebt die Konjunktur an und treibt auf diese Weise auch die aus EZB-Sicht unerwünscht niedrige Inflation nach oben. Die Notenbank strebt mittelfristig knapp zwei Prozent Inflation als optimalen Wert für die Wirtschaft an. Davon ist sie aktuell aber weit entfernt - im Mai waren die Verbraucherpreise sogar um 0,1 Prozent gesunken.