Berlin (Reuters) - Deutschland und die Türkei haben die im Streit ausgesetzten Regierungskonsultationen wieder aufgenommen.
Im Bundesinnenministerium kamen am Mittwoch die Staatssekretäre beider Länder zusammen. Besonders bei der Terror-Abwehr hätten Deutschland und die Türkei gemeinsame Interessen, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Johannes Dimroth. Deswegen sei jetzt der geeignete Zeitpunkt, um auch auf Staatssekretärsebene die Gespräche wieder aufzunehmen. In den Gesprächen würden allerdings auch unterschiedliche Auffassungen sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Streit gibt es unter anderem über die Inhaftierung des "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel in der Türkei.
"Wir sind in einem Prozess dahingehend, dass sich die Beziehungen Schritt für Schritt verbessern können", sagte die Sprecherin des Bundesaußenministeriums, Maria Adebahr. "Auf diesem Weg sind wir bereit weiterzugehen". Es gebe allerdings noch immer "schwierige Brocken" im bilateralen Verhältnis.
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hatten sich zuletzt verbessert, nachdem die Türkei mehrere Deutsche freigelassen hatte. Die Bundesregierung warf dem Nato-Partner vor, die Deutschen aus politischen Gründen inhaftiert zu haben. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel kündigte nach einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu Anfang Januar in Goslar die Wiederaufnahme der Konsultationen in mehreren Bereichen an. Beide Politiker betonten die vielfältigen gemeinsamen Interessen etwa bei der Bekämpfung der Extremistenmiliz IS.