Zürich, 13. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag nachgegeben. Der Markt konsolidierte die starken
Vortagsgewinne. Angesichts der äusserst dünnen Nachrichtenlage
warteten die Anleger grösstenteils ab, wie sich die
Berichtsaison in den USA entwickelt. Als Negativ-Impuls erwies
sich dann der Zwischenbericht des US-Gesundheitskonzerns Johnson
& Johnson. Der Umsatz sank im dritten Quartal stärker als
erwartet um 5,3 Prozent auf 15,08 Milliarden Dollar und schickte
die Aktien auf Talfahrt, obwohl J&J dank gesunkener Kosten seine
Jahresprognose für den Gewinn anhob. Auch der überraschend
gesunkene ZEW-Konjunkturindex, der die Stimmung der
Finanzmarktprofis in Deutschland misst, trübte den zuletzt
aufgekommenen und die Kurse treibenden Konjunkturoptimismus.
Der SMI<.SSMI> notierte am Nachmittag 0,5 Prozent tiefer bei
6348 Punkten. Nachdem der Bluechip-Index am Vortag am Widerstand
von 6390/6400 Zählern gescheitert war, sehen die Charttechniker
der Deutschen Bank nun bei 6350 und 6325 Punkten wichtige
Unterstützungen. Der breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls um 0,5
Prozent auf 5479 Punkte.
Gebremst wurde der Markt vor allem durch die nachgebenden
Pharmaschwergewichte Novartis und Roche, die
1,1 beziehungsweise 0,5 Prozent verloren. Roche will am
Donnerstag als erstes SMI-Unternehmen über die
Geschäftsentwicklung im dritten Quartal berichten. Novartis hat
von der US-Firma Vanda die Rechte für den Vertrieb des
Schizophrenie-Medikaments Fanapt in Nordamerika für 200
Millionen Dollar plus Lizenz- und Meilensteinzahlungen erworben.
Das Mittel soll Anfang 2010 in den USA auf den Markt kommen.
Leicht Gegensteuer gab der Anstieg von Nestle um
0,2 Prozent.
Die Banken zeigten sich mit Ausnahme von UBS, deren
Aktien 0,5 Prozent anzogen, meist schwächer. Credit
Suisse verlor 1,4 Prozent und Julius Bär
sackte um 4,4 Prozent ab. Am Mittwoch legt mit JPMorgan
Chase die erste US-Grossbank ihren Zwischenbericht vor,
am Donnerstag folgen Goldman Sachs und Citigroup. Die
einflussreiche Analystin Meredith Whitney hat ihre Empfehlung
für Goldman Sachs auf "Neutral" von "Buy" gesenkt und in
Frankfurt drückten Gerüchte um eine anstehende Kapitalerhöhung
die Deutsche Bank ins Minus.
Die Versicherungsaktien lagen ebenfalls mehrheitlich im
Minus, allen voran Zurich Financial und Swiss
Life mit Abschlägen von 1,7 beziehungsweise 1,9
Prozent.
Bei den Nebenwerten fielen die die Aktien der Pharmafirma
Addex mit einem Plus von 4,4 Prozent auf. Jefferies
stufe Addex auf "Buy" von "Hold" hoch. Als Grund führten die
Analysten des Brokers an, dass positive klinische Daten für den
am weitesten fortgeschrittenen Wirkstoff ADX10059 zu erwarten
seien und eine grosszügige Lizenzvereinbarung möglich scheine.
(Reporter: Paul Arnold; redigiert von Oliver Hirt)