FOKUS 1-Schlechte Nachrichten von Boeing lasten auf Wall Street

* Boeing verschiebt Dreamliner-Jungfernflug, Aktie sinkt

* Trend auf US-Häusermarkt enttäuscht

* Schnäppchenjäger schlagen zu

(Neu: aktuelle Kurse, Zitat, Kroger, Bank of America)

New York, 23. Jun (Reuters) - Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag uneinheitlich tendiert. Vor allem der Airbus-Erzrivale Boeing sorgte an der Wall Street für Turbulenzen, indem er den Erstflug seines neuen Prestigeobjekts 787 erneut verschob. Die Boeing-Aktie begab sich auf Sinkflug und zog den Dow mit in die Tiefe. Auch die Nasdaq tendierte leichter, der S&P legte dagegen etwas zu. Nachrichten vom Immobilienmarkt schürten Sorgen der Anleger, dass die erhoffte Konjunkturerholung nur langsam in Gang kommt. Gewinnmitnahmen stützten die Börsen.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> tendierte zum New Yorker Mittagshandel 0,1 Prozent im Minus bei 8331 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> legte 0,1 Prozent auf 893 Stellen zu. Die Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor 0,1 Prozent auf 1764 Zähler. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 0,3 Prozent im Plus bei 4707 Zählern.

Die jüngsten Nachrichten vom krisengeschüttelten US-Häusermarkt bestätigten die Befürchtungen vieler Anleger, dass es nach der schweren Rezession nur langsam wieder aufwärts geht: Zwar wurden im Mai den zweiten Monat in Folge mehr bestehende Eigenheime verkauft, aber der Anstieg blieb hinter den Erwartungen der Experten zurück.

"Die Immobiliendaten deuten darauf hin, dass wir die Talsohle erreichen", sagte Subodh Kumar von Subodh Kumar & Associates. "Aber bis zu einer Erholung ist es noch ein weiter Weg." Der Markt konzentriere sich auf die Frage, wie schnell ein Aufschwung kommen werde. Der Investment-Stratege zeigte sich pessimistisch: "Ich glaube, es geht nicht so schnell, wie die Leute denken."

Am Dienstag straften die Anleger vor allem Boeing für die erneute Verspätung beim Superjumbo 787 ab. Eigentlich sollte der "Dreamliner" im Juni zu seinem Jungfernflug abheben, doch nun soll ein neuer Zeitplan erst in ein paar Wochen vorliegen. Die Papiere fielen 8,9 Prozent auf 42,72 Dollar.

Unter Druck geriet auch die Supermarkt-Kette Kroger. Der US-Branchenführer konnte die Anleger offenbar nicht mit seinem unerwartet gut ausgefallenen Quartalsgewinn und steigenden Umsatzzahlen begeistern. An der Börse fiel eher unangenehm auf, dass Kroger seine Prognose für das Gesamtjahr nicht erhöhte. Kroger-Aktien gaben 0,5 Prozent nach.

Gefragt war dagegen Bank of America, die ein Aktientauschangebot ankündigte. Die Titel der Großbank legten 2,4 Prozent zu. Von Heraufstufungen profitierten die Kaffeehaus-Kette Starbucks und der mit der Deutschen Post rivalisierende Paketdienst FedEx. Starbucks lag 3,7, Fedex knapp 2,9 Prozent im Plus.

(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Elke Ahlswede; redigiert von Stefanie Huber)