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FOKUS 1-US-Aktienmärkte setzen Talfahrt fort - Panikverkäufe

Veröffentlicht am 10.10.2008, 18:03
Aktualisiert 10.10.2008, 18:08
BAC
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New York, 10. Okt (Reuters) - Getrieben von Panikverkäufen haben die US-Aktienmärkte am Freitag ihre Talfahrt fortgesetzt. Die Anleger hätten Angst vor einem von der Finanzkrise ausgelösten weltweiten Wirtschaftsabschwung, erklärten Börsianer. "Die Panik und die Angst, die wir sehen, haut einen um. Es scheint so, als ob der Markt eine Depression einpreist", sagte Matt McCall von Penn Financial Group.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte brach im New Yorker Mittagshandel um 5,4 Prozent auf 8117 Punkte ein. Zu Börsenbeginn fiel das Barometer zeitweise unter 8000 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> rurtschte um sechs Prozent auf 855 Zähler ab und damit unter die psychologisch wichtige Marke von 900 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verbuchte ein Minus von 4,4 Prozent auf 1572 Punkte. In Frankfurt beschleunigte sich der freie Fall des Leitindex Dax<.GDAXI> zum Wochenschluss. Er ging sieben Prozent tiefer mit 4544 Punkten aus dem Handel und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit rund drei Jahren.

"Es gibt kein Vertrauen - es kommen nur ein oder zwei Atome an Vertrauen zurück", sagte Steve Goldman von Weeden und Co. "Das Vertrauen muss in das Bankensystem zurückkehren und hoffentlich werden wir einen Weg durch all dies finden. Vor uns liegt immer noch das Unbekannte, zu diesem Zeitpunkt ist es bloß eine Schnäppchenjagd."

Im arg gebeutelten Finanzsektor brachen die Aktien der Bank Morgan Stanley um mehr als 34 Prozent und die der Rivalin Goldman Sachs um mehr als 18 Prozent ein. Die Ratingagentur Moody's hatte zuvor gewarnt, dass sie die Bonitätsbewertungen für die beiden Kreditinstitute senken könnte. Investoren fürchteten, dass beide Banken dadurch weitere Probleme bei der Beschaffung von frischem Kapital bekommen könnten. Die Aktien der Bank of America legten hingegen 2,2 Prozent zu.

Bei den Einzelwerten notierten die Aktien des Industrieschwergewichts General Electric 0,3 Prozent tiefer. Der Überschuss des Mischkonzerns war wegen der Finanzkrise im dritten Quartal um 22 Prozent auf 4,31 Milliarden Dollar gefallen. Dennoch erfüllte das Unternehmen die Markterwartungen.

Die Titel des angeschlagenen US-Autobauers General Motors stoppten ihre Talfahrt. Der Konzern lehnte Gläubigerschutz als Weg aus der wirtschaftlichen Misere ab. Die Aktien erholten sich von ihrem tiefsten Fall seit fast 60 Jahren und legten knapp fünf Prozent zu.

Den Börsen machten zudem schlechte Konjunktur-Nachrichten zu schaffen. Die US-Exporteure verzeichneten im August den stärksten Umsatzrückgang seit mehr als vier Jahren. Wegen sinkender Ölpreise und der schwächeren Nachfrage durch den Konjunkturabschwung schrumpften die Importe noch deutlicher. Dadurch verringerte sich das Defizit in der Handelsbilanz - die Differenz zwischen Exporten und Importen - überraschend deutlich um 3,5 Prozent auf 59,1 Milliarden Dollar. Der Fehlbetrag wird an den Märkten mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Weil die USA mehr konsumieren als produzieren, muss die Lücke durch massive Kapitalzuflüsse aus dem Ausland geschlossen werden. Bleiben diese aus, droht eine Dollar-Abwertung mit entsprechenden Auswirkungen für die Weltwirtschaft.

(Reporter: Ellis Mnyandu; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Christian Götz)

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