Zürich, 24. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag nach einem wenig bewegten Verlauf im späten Geschäft
nach oben gedreht. Dabei zeigten vor allem Finanzwerte eine
volatile Kursentwicklung. Einzelne litten dabei auch unter
starken Gewinnmitnahmen. Weiter zulegen konnte dagegen das
Börsenschwergewicht Nestle.
Der SMI<.SSMI> notierte nach einem Tageshoch bei 4995 kurz
vor Schluss noch um 0,3 Prozent höher bei 4939 Punkten. Der
breite SPI<.SSHI> legte 0,2 Prozent auf 4147 Zähler zu.
Die Aktien von Banken und Versicherungen gaben zum Teil
kräftig nach, nachdem während der Vortage die Pläne der
US-Regierung zur Stabilisierung des Finanzsystems für massiven
Eindeckungen und auch Neuanschaffungen gesorgt hatten. Dabei
hatten manche Finanztitel seit dem Tief anfangs März um über 50
Prozent zugelegt. Die Aktien der Grossbanken Credit
Suisse lagen zuletzt um ein Prozent im Minus, während
die von UBS um knapp ein Prozent höher bewertet wurden.
Grössere Verluste verbuchten Aktien der Vermögensverwalter
Julius Bär und Sarasin .
Dagegen sprangen die Titel der Liechtensteinischen
Landesbank um fast zehn Prozent in die Höhe. LLB habe
die Erwartungen beim Ergebnis erfüllt. Positiv sei, dass die
Bank die Dividende bei 3,40 sfr je Titel halte. "Das ergibt eine
Rendite von sieben Prozent", sagte ein Händler.
Aber auch bei den Versicherungen ergab sich kein
einheitliches Bild. So konnte die Aktie von Swiss Life
mit einem Plus von gegen einem Prozent einen Teil der frühen
Gewinne halten. Der drittgrösste deutsche Versicherer Talanx
steigt mit bis zu 9,9 Prozent beim grössten Schweizer
Lebensversicherer ein und kauft Swiss Life 8,4 Prozent am
Finanzmakler MLP ab. Swiss Life hält noch 15,9 Prozent
und der Anteil soll weiter unter zehn Prozent reduziert werden.
Die Titel von Swiss Re gaben einen Gewinn von 4,5
Prozent ab und wurden um gut drei 7 Prozent tiefer gehandelt.
Zurich büssten 4,6 Prozent ein. Händler nannten
neben Gewinnmitnahmen auch eine Studie von JP Morgan als
Auslöser für die Kurseinbussen.
Die Aktien des Nahrungsmittelriesen Nestle legten
dagegen weitere 1,6 Prozent zu. Und auch die Pharmawerte
Novartis und Roche stiegen um 0,5
beziehungsweise 0,3 Prozent.
Ein Prozent tiefer notierten die Aktien des Autozulieferers
und Textilmaschinenherstellers Rieter. Rieter fuhr zwar
mit 397 Millionen Franken mehr Verlust ein als erwartet. Nun
müssten die neuen Verwaltungsräte zeigen, dass es wieder nach
oben gehen könne.
Unter grösseren Einbussen litten die Titel von
Oerlikon und Sulzer. Händler sprachen vom Abbau
spekulativer Engagements.
Die Titel des Aromenherstellers Givaudan büssten
1,6 Prozent ein. Im Markt hiess es, Givaudan könnte an der
deutschen Konkurrentin Symrise interessiert sein. "Das kann ich
mir nach der Grossübernahme von Quest noch nicht recht
vorstellen", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)