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FOKUS 2-Gewinnmitnahmen bremsen Dax - Commerzbank weiter gefragt

Veröffentlicht am 24.03.2009, 15:19
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(neu: Versorger, Merck, Conergy, Hannover Rück, Infineon)

Frankfurt, 24. Mär (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben den Kursanstieg am deutschen Aktienmarkt am Dienstag gebremst. Der Dax<.GDAXI> notierte am Nachmittag 0,2 Prozent im Plus bei 4183 Punkten, nachdem er am Morgen noch bis zu 1,5 Prozent zugelegt hatte. Commerzbank-Stratege Hans-Jürgen Delp bezeichnete das rund 16-prozentige Plus des deutschen Leitindex in den vergangenen zwei Wochen als "positives Flackern". "Aber fundamental hat sich nichts verändert. Die Wirtschaftsdaten bleiben düster." Als Stütze des Marktes fungiert Händlern zufolge die Charttechnik, nachdem bei der jüngsten Rally mehrere wichtige Marken genommen worden seien.

Börsianern zufolge setzte sich an den europäischen Aktienmärkten Skepsis gegenüber den milliardenschweren Programmen zur Befreiung von US-Banken von giftigen Wertpapieren durch. "Die europäischen Banken profitieren davon direkt nicht", gab ein Händler zu bedenken. Der europäische Branchenindex<.SX7P> gab 0,6 Prozent nach.

Gegen den Trend gewannen Commerzbank sieben Prozent auf 3,22 Euro und waren damit größter Dax-Gewinner. Händlern zufolge haben die Papiere noch ein größeres Erholungspotenzial als die Titel vieler Konkurrenten. Vor rund zwei Wochen waren die Commerzbank-Aktien noch zu 2,22 Euro gehandelt worden. Deutsche Bank stiegen in der Spitze um mehr als fünf Prozent. Händlern zufolge wurden Aussagen honoriert, denen zufolge 2009 eine Rückkehr in die Gewinnzone möglich sei. Gewinnmitnahmen ließen das Kursplus aber auf 3,4 Prozent zusammenschnurren.

Gefragt waren auch Deutsche Börse mit einem Plus von 3,4 Prozent. Marktteilnehmer begründeten dies mit den zuletzt gestiegenen Kursen im Aktienhandel, was dem Börsenbetreiber steigende Umsätze bescheren dürfte. Auf der Gewinnerseite standen darüber hinaus vor allem die Aktien von Versorgern und Pharmawerten, die oft in schwachen Börsenzeiten gefragt sind. Merck verteuerten sich um 2,2 Prozent. Die Papiere der Energiekonzerne E.ON und RWE wurden jeweils knapp zwei Prozent höher gehandelt.

Größter Verlierer waren an ihrem zweiten Dax-Tag die Aktien des Rückversicherers Hannover Rück mit einem Minus von 3,5 Prozent. Typischerweise ende die überdurchschnittliche Kursentwicklung einer Aktie mit der Aufnahme in den Leitindex, sagte ein Händler. Gewinnmitnahmen drückten Daimler 2,5 Prozent ins Minus.

Enttäuscht reagierten Anleger auf den Ausblick von Metro, deren Aktien 1,2 Prozent verloren. Im laufenden Jahr rechnet Metro mit einem deutlich abgeschwächten Wachstum, will die Auswirkungen auf das Ergebnis aber mit Kostensenkungen und Investitionskürzungen begrenzen. Linde büßten nach einem kritischen Analystenkommentar 1,7 Prozent ein. Für Gesprächsstoff sorgte der fast 60-prozentige Kurssprung der Conergy-Aktien auf 0,61 Euro. "Einige könnten die Aktie nutzen, um billig in den Sektor der erneuerbaren Energien einzusteigen", sagte ein Händler. Die Aktie hat sich im Vergleich zum Sektor zudem eher schlecht entwickelt. Infineon legten gut elf Prozent auf 0,89 Euro zu. Der Halbleiterkonzern erhält einen Großteil seiner Anlagen bei der pleite gegangenen Bank Lehman Brothers zurück und stärkt damit seine Liquidität, wie Reuters erfuhr.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)

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