Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 3-Freier Fall an Börsen vorerst gestoppt - Dax im Plus

Veröffentlicht am 13.10.2008, 18:00
NWG
-
CSGN
-
PEUP
-
RENA
-
MS
-

- von Andrea Lentz -

Frankfurt, 13. Okt (Reuters) - Die Ankündigung staatlicher Rettungsaktionen für die Finanzbranche in Europa hat am Montag den freien Fall der Börsenkurse zumindest vorläufig gestoppt. Von Euphorie sprachen Börsianer zwar nicht, doch seien die am Wochenende verkündeten Maßnahmen mehr als nur Wortgeplänkel. "Es hat lichterloh gebrannt, da musste man löschen", fasste ein Händler zusammen.

In Frankfurt, Paris und Zürich schossen die Börsenindizes um elf Prozent in die Höhe, in London um acht Prozent. Der Stoxx50<.STOXX50> für die größten europäischen Aktiengesellschaften stieg um 9,6 Prozent. Der Dax<.GDAXI> schnellte um 11,4 Prozent auf 5062,45 Punkte in die Höhe. Prozentual war dies der größte Tagesgewinn in der 20-jährigen Geschichte des Dax. Doch war der Index allein am Freitag um sieben Prozent - und in der ganzen Woche um 22 Prozent - abgestürzt. In New York zogen die Kurse bis Handelsschluss in Europa um rund sechs Prozent an.

Händler warnten aber davor, das Plus überzubewerten. Sie verwiesen darauf, dass in den USA wegen eines Feiertages (Columbus Day) die Rentenmärkte geschlossen waren und das Volumen an der Wall Street moderat war. Wegen eines Feiertages waren auch die Börsen in Tokio geschlossen geblieben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gaben am Nachmittag Einzelheiten der Rettungspakete bekannt. Mit milliardenschweren Bürgschaften und vereinzelt auch direkten Kapitalspritzen wollen die Regierungen europaweit die Finanzwirtschaft wieder funktionstüchtig machen. Allein die Bundesregierung plant ein Hilfspaket über rund eine halbe Billion Euro. "Das ist ein Signal in die richtige Richtung", sagte Helaba-Kapitalmarktanalyst Mirko Pillep. "Die Regierungen fahren jetzt schweres Geschütz auf, um die systematischen Risiken in den Griff zu bekommen", sagte Yann Lepape, Chef-Stratege bei Oddo Securities in Paris. Allerdings stehe den Industrieländern immer noch eine Rezession bevor.

Flankiert werden die Maßnahmen von weiteren Dollar-Spritzen für den Interbanken-Handel. "Die Liquiditätsversorgung der Banken untereinander muss sich entspannen, das ist das Zünglein an der Waage", sagte Pillep.

FINANZ- UND AUTOWERTE MACHEN VERLUSTE GUT

Für die zuletzt heftig unter Druck geratenen Finanzwerte ging es an den meisten europäischen Börsen steil nach oben: In Frankfurt legten die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank zwölf beziehungsweise 14 Prozent zu. Die arg gebeutelten Titel der angeschlagenen Hypo Real Estate schossen sogar um fast 40 Prozent in die Höhe.

Zu den größten Gewinnern in Europa zählten die die Titel der niederländischen ING und der Credit Suisse, die je gut 27 Prozent zulegten. Auf der Verliererseite standen die Aktien von Banken, die nun von der Regierung Hilfe brauchen. So fielen die Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) um 8,4 Prozent. Die britische Regierung hatte angekündigt, sich unter Auflagen für insgesamt 37 Milliarden Pfund an RBS sowie die beiden zu fusionierenden Hypothekenbanken HBOS und Lloyds zu beteiligen. Lloyds fielen um 14,5 Prozent, HBOS um 27 Prozent.

In New York schossen dagegen die Aktien von Morgan Stanley um fast 60 Prozent hoch, nachdem die japanische Großbank Mitsubishi UFJ<8306.T> (MUFG) ihren Einstieg in die Bank mit Anteilskäufen untermauerte. Auch bei einigen Autoherstellern keimte offenbar wieder Hoffnung auf. So zählten in Europa die Aktien von Daimler und Renault mit einem Plus von je 16 Prozent zu den größten Gewinnern. BMW gewannen 11,3 Prozent, Peugeot 13,8 Prozent. General Motors und die ehemalige Daimler-Tochter Chrysler verhandeln Kreisen zufolge über einen Zusammenschluss. Die GM-Aktien legten 30 Prozent zu und glichen damit einen Teil der Vorwochenverluste aus.

(unter Mitarbeit von Hakan Ersen, Kerstin Leitel; redigiert von Olaf Brenner)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.