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FOKUS 3-Griechische Finanzprobleme drücken erneut Aktienmärkte

Veröffentlicht am 04.05.2010, 18:21
Aktualisiert 04.05.2010, 18:24

* Händler - Spekulationen über Ausweitung von Schuldenkrise

* Fitch bekräftigt Spanien-Rating mit Bestnote AAA

* Finanzwerte unter Verkaufsdruck

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 04. Mai (Reuters) - Die hohen Schulden einiger südeuropäischer Euro-Mitgliedsstaaten haben die Anleger am Aktienmarkt am Dienstag erneut verunsichert. Der Dax<.GDAXI> verlor 2,6 Prozent auf 6006 Punkte. Kurzzeitig fiel das Börsenbarometer unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten und damit auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Monaten. Der EuroStoxx<.STOXX50E> gab 3,8 Prozent auf 2708 Punkte nach.

"Hauptrisiko ist der politische Wille Griechenlands, den erforderlichen Konsolidierungsmarathon auch tatsächlich umzusetzen", sagte Klaus Wiener, Chefvolkswirt von Generali Investments, zum internationalen Hilfspaket für Griechenland. Zudem grassiere die Angst, das Hilfspaket reiche nicht aus, um das Überspringen der Zahlungsprobleme auf andere Euro-Staaten zu verhindern. Wie Reuters aus deutschen Regierungskreisen erfuhr, liegt der griechische Finanzbedarf bis Ende 2012 oberhalb des Umfangs des Hilfspakets von 110 Milliarden Euro.

Händlern zufolge verunsicherte die Aktienanleger außerdem die Talfahrt des Euro, der das erste Mal seit April 2009 unter 1,31 Dollar fiel.

ZAPATERO - GERÜCHTE ÜBER HILFEGESUCH SPANIENS SIND "IRRSINN"

Neben der Börse in Athen, deren Leitindex<.ATG> 6,7 Prozent einbrach, standen auch die Aktienmärkte in Madrid und Lissabon<.PSI20> unter Druck, wo die Leitindizes 5,4 beziehungsweise 4,5 Prozent abrutschten. Auch die Bestätigung der erstklassigen Bonität Spaniens durch die Ratingagentur Fitch vermochte die Anleger nicht umzustimmen. Spekulationen über drohende finanzielle Schwierigkeiten Spaniens wies der spanische Ministerpräsident Jose Luis Zapatero entschieden zurück. Er habe von Gerüchten am Finanzmarkt gehört, Spanien wolle nach Griechenland ebenfalls Finanzhilfe von den anderen Euro-Länder beantragen, sagte Zapatero in Brüssel. "Das ist kompletter Irrsinn", sagte der Regierungschef. Der spanische Staat verfüge über eine starke Zahlungsfähigkeit und die Wirtschaft des Landes sei auf Erholungskurs.

Europaweit standen Finanzwerte unter Druck, der Stoxx-Branchenindex<.SX7P> fiel um fünf Prozent. "Gerade für die Banken könnte bei einem solchen Szenario ein Rattenschwanz an Risiken folgen, viele Institute haben zig Milliarden auf ihren Büchern", sagte ein Händler.

Die Spekulationen überlagerten eine ganze Reihe starker Geschäftszahlen deutscher Unternehmen. Die Aktien des Energiekonzerns E.ON stemmten sich nach einem Gewinnanstieg im Quartal lange Zeit gegen den negativen Markttrend, schlossen aber unverändert bei 28,18 Euro."Die sehr gute Ebit-Zahl zeigt, dass die Firma operativ gut positioniert ist, um die negativen Effekte der Finanzkrise zu absorbieren", kommentierte die DZ Bank in einer Kurzstudie.

TALFAHRT AM DEUTSCHEN AUTOMARKT HÄLT AN

Schlusslicht im Leitindex waren die Aktien der Deutschen Telekom. Sie wurden mit einem Dividendenabschlag gehandelt und lagen 9,8 Prozent im Minus. Die Papiere des Industriegase-Konzern Linde verloren 4,4 Prozent. Analysten bemängelten, dass Konzernchef Wolfgang Reitzle die Jahresprognose vage gehalten hatte.

Zu den größten Dax-Verlierern zählten die Autowerte. Die Talfahrt am deutschen Automarkt hielt im April an. Die Zahl der Neuzulassungen sank im Jahresvergleich um 32 Prozent, wie der Verband der Kraftfahrzeug-Importeure (VDIK) mitteilte. Die Aktien BMW, Daimler und Volkswagen büßten bis zu 4,3 Prozent ein. Lufthansa-Aktien verloren 4,7 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte im ersten Quartal mit einem Nettoverlust von 330 Millionen Euro schlechter abgeschnitten, als vom Markt erwartet worden war. Zudem weckte die Aschewolke über Irland die Sorge vor einem erneuten Flugchaos.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Jörn Poltz)

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