* Händler - Spekulationen über Ausweitung von Schuldenkrise
* Fitch bekräftigt Spanien-Rating mit Bestnote AAA
* Finanzwerte unter Verkaufsdruck
(neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 04. Mai (Reuters) - Die hohen Schulden einiger südeuropäischer Euro-Mitgliedsstaaten haben die Anleger am Aktienmarkt am Dienstag erneut verunsichert. Der Dax<.GDAXI> verlor 2,6 Prozent auf 6006 Punkte. Kurzzeitig fiel das Börsenbarometer unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten und damit auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Monaten. Der EuroStoxx<.STOXX50E> gab 3,8 Prozent auf 2708 Punkte nach.
"Hauptrisiko ist der politische Wille Griechenlands, den erforderlichen Konsolidierungsmarathon auch tatsächlich umzusetzen", sagte Klaus Wiener, Chefvolkswirt von Generali Investments, zum internationalen Hilfspaket für Griechenland. Zudem grassiere die Angst, das Hilfspaket reiche nicht aus, um das Überspringen der Zahlungsprobleme auf andere Euro-Staaten zu verhindern. Wie Reuters aus deutschen Regierungskreisen erfuhr, liegt der griechische Finanzbedarf bis Ende 2012 oberhalb des Umfangs des Hilfspakets von 110 Milliarden Euro.
Händlern zufolge verunsicherte die Aktienanleger außerdem
die Talfahrt des Euro
ZAPATERO - GERÜCHTE ÜBER HILFEGESUCH SPANIENS SIND "IRRSINN"
Neben der Börse in Athen, deren Leitindex<.ATG> 6,7 Prozent einbrach, standen auch die Aktienmärkte in Madrid und Lissabon<.PSI20> unter Druck, wo die Leitindizes 5,4 beziehungsweise 4,5 Prozent abrutschten. Auch die Bestätigung der erstklassigen Bonität Spaniens durch die Ratingagentur Fitch vermochte die Anleger nicht umzustimmen. Spekulationen über drohende finanzielle Schwierigkeiten Spaniens wies der spanische Ministerpräsident Jose Luis Zapatero entschieden zurück. Er habe von Gerüchten am Finanzmarkt gehört, Spanien wolle nach Griechenland ebenfalls Finanzhilfe von den anderen Euro-Länder beantragen, sagte Zapatero in Brüssel. "Das ist kompletter Irrsinn", sagte der Regierungschef. Der spanische Staat verfüge über eine starke Zahlungsfähigkeit und die Wirtschaft des Landes sei auf Erholungskurs.
Europaweit standen Finanzwerte unter Druck, der Stoxx-Branchenindex<.SX7P> fiel um fünf Prozent. "Gerade für die Banken könnte bei einem solchen Szenario ein Rattenschwanz an Risiken folgen, viele Institute haben zig Milliarden auf ihren Büchern", sagte ein Händler.
Die Spekulationen überlagerten eine ganze Reihe starker
Geschäftszahlen deutscher Unternehmen. Die Aktien des
Energiekonzerns E.ON
TALFAHRT AM DEUTSCHEN AUTOMARKT HÄLT AN
Schlusslicht im Leitindex waren die Aktien der Deutschen
Telekom
Zu den größten Dax-Verlierern zählten die Autowerte. Die
Talfahrt am deutschen Automarkt hielt im April an. Die Zahl der
Neuzulassungen sank im Jahresvergleich um 32 Prozent, wie der
Verband der Kraftfahrzeug-Importeure (VDIK) mitteilte. Die
Aktien BMW
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Jörn Poltz)