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FOKUS 3-Skeptiker übernehmen wieder das Ruder - Dax im Minus

Veröffentlicht am 27.03.2009, 18:21
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(neu: Schlusskurse, Barclays, Air France-KLM, US-Banken)

Frankfurt, 27. Mär (Reuters) - Zum Wochenschluss haben die Skeptiker am Aktienmarkt wieder das Ruder in die Hand genommen. Der Dax<.GDAXI> schloss 1,3 Prozent tiefer bei 4203 Punkten, verbuchte auf Wochensicht allerdings ein Plus von 3,3 Prozent. Die Zuversicht der vergangenen Handelstage war von zarten Hoffnungen ausgelöst worden, dass die US-Konjunktur sich in absehbarer Zeit wieder erholen wird.

"Ein Frühling macht noch keinen Sommer", warnte Helaba-Marktanalyst Christian Schmidt. "Nach dem Run der vergangenen Tage sind inzwischen doch einige verunsichert und erinnern sich an steigende Arbeitslosenzahlen, düstere Konjunkturdaten und fehlende Prognosen." Der Europa-Index Stoxx50<.STOXX50> gab 1,1 Prozent auf 1822 Stellen nach, und auch die US-Börsen lagen am frühen Abend (MEZ) im Minus.

Verkauft wurden Finanzwerte, der Branchenindex für die europäischen Banken<.SX7P> verlor ein Prozent. In Zürich rutschten die Aktien der Großbank UBS 7,3 Prozent ab, in Paris Societe Generale 5,8 Prozent. Händlern zufolge wuchs die Furcht unter Anlegern vor weiteren Rückstellungen wegen des Wirtschaftsabschwungs. Zudem wurden die Pläne des US-Finanzministeriums zur strengeren Regulierung mit Skepsis gesehen. In New York fielen die Aktien von Citigroup um fünf Prozent, JPMorgan um knapp zwei Prozent.

Dagegen blieben in Frankfurt Commerzbank-Aktien mit einem Plus von zehn Prozent auf 4,49 Euro auf der Überholspur. Börsianer sprachen weiter von einer Aufholjagd nach den vergleichsweise hohen Verlusten der vergangenen Monate. Im September 2008 hatten die Titel noch rund 18 Euro gekostet und waren dann bis Anfang März auf 2,22 Euro abgestürzt.

Beliebt bei den Anlegern waren auch die Titel der Großbank Barclays. Mit einem Kurssprung von 24 Prozent waren sie größter Gewinner im Stoxx50. Einer Risikoprüfung der britischen Finanzaufsicht zufolge ist Barclays mit ihrer Bilanz auch für noch schwierigere Zeiten gewappnet.

Im Dax blieben vor dem Hintergrund der schwachen Konjunktur die Stahlwerte unter Druck. ThyssenKrupp gaben 3,3 Prozent, Salzgitter 2,1 Prozent nach. Skepsis über den Verlauf der geplanten Umstrukturierung drückten Händlern zufolge die Aktien des Softwarehauses SAP 3,3 Prozent ins Minus. Spekulationen auf eine Gewinnwarnung wegen einer schwachen Nachfrage in Asien drückten Adidas gut vier Prozent.

DAIMLER UND BMW GEFRAGT - SOLARWERTE GEBEN NACH

Inspiriert von einer Kauf-Empfehlung der Societe Generale kauften Anleger BMW-Aktien. Mit einem Plus von 3,6 Prozent gehörten sie zu den größten Dax-Gewinnern. Die Analysten des französischen Instituts hatten unter anderem eine solide Kapitalausstattung der Münchener hervorgehoben. Händlern zufolge zog dies auch die Aktien von Daimler knapp 2,3 Prozent nach oben. Angesichts des vorsichtigen Optimismus der französischen Großbank für den Autosektor deckten sich Anleger auch mit VW-Vorzugsaktien ein, die fast sieben Prozent auf 44,20 Euro zulegten. Die an den Vortagen gefragten VW-Stammaktien gaben dagegen zwei Prozent auf 250 Euro nach. "Die Vorzüge sind einfach viel billiger und jeder Cent, den VW verdient, ist in beiden Aktien gleich viel wert", sagte ein Händler.

Nach einer Gewinnwarnung von Air France-KLM verloren in Paris die Aktien von Europas größter Fluggesellschaft fast acht Prozent. In Frankfurt gaben die Aktien des Konkurrenten Lufthansa 2,4 Prozent nach, in London British Airways drei Prozent.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Georg Merziger)

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