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FOKUS 3-Unsicherheit über Griechenland belastet Wall Street

Veröffentlicht am 04.05.2010, 22:17
Aktualisiert 04.05.2010, 22:28

* Sorge vor Übergreifen der Griechenland-Krise

* Merck und Pfizer gegen den Trend im Plus

(neu: Schlusskurse, Umsätze, Kreditmärkte, neues Zitat)

New York, 04. Mai (Reuters) - Die Finanzprobleme Griechenlands haben die US-Aktienmärkte am Dienstag in die Tiefe geschickt. Die hohen Staatsschulden des Mittelmeerlands hätten erneut für Unruhe gesorgt, sagten Händler. Investoren befürchteten, dass die Krise auf andere schwache Länder der Euro-Zone übergreifen und damit die Erholung der Weltwirtschaft beeinträchtigen könnte. "Wenn ein Land fällt, wird es so weitergehen, weil sie miteinander verbunden sind. Das ist jetzt das europäische Pendant zu unserer Finanzkrise als unsere Banken Pleite gingen", sagte Keith Springer, Präsident von Capital Financial Advisory Services. Nach der Rally am Montag nahmen Börsianer auch Gewinne mit.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte sank um zwei Prozent auf 10.926 Punkte. Er pendelte im Handelsverlauf zwischen 10.869 und 11.149 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> verlor 2,38 Prozent auf 1173 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> fiel um drei Prozent auf 2424 Punkte. Die hohen Schulden einiger südeuropäischer Euro-Mitgliedsstaaten belasteten auch den Dax<.GDAXI>, der 2,6 Prozent auf 6006 Punkte verlor.

Für Verunsicherung an der Wall Street sorgten Meldungen, wonach das klamme Griechenland in den kommenden Jahren mehr als die international zugesagten 110 Milliarden Euro brauchen wird, um den Ruin abzuwenden.[ID:nLDE64315N] Die Ratingagentur Moody's warnte außerdem, dass das Rettungspaket nicht das Ende der Finanzkrise des Landes bedeute. Das mache Investoren nervös, sagte Analyst Nick Kalivas von MF Global. Positive Signale von der US-Konjunktur [ID:nLDE62U1JW] gerieten angesichts der Sorgen um Griechenland in den Hintergrund.

Bei den Einzelwerten zählten die Aktien der Pharmahersteller Merck & Co sowie Pfizer gegen den allgemeinen Markttrend zu den Gewinnern. Merck-Papiere legten 1,5 Prozent zu, Pfizer-Anteilsscheine um zwei Prozent. Beide Unternehmen hatten zuvor besser als erwartet ausgefallene Zahlen vorgelegt.[ID:nLDE6431Y1]

Im Mittelpunkt des Handels stand auch eine Milliarden-Fusion. Der US-Finanzdaten-Anbieter Interactive Data (IDC) geht für 3,4 Milliarden Dollar in bar an die Finanzinvestoren Silver Lake und Warburg Pincus. Börsianer reagierten positiv auf das Geschäft. Die Aktien von Interactive Data verteuerten sich um 0,5 Prozent.

Federn ließen jedoch die Papiere der beiden Lufthansa-Partner United und Continental Airlines. Die beiden Fluggesellschaften wollen sich zur größten Airline der Welt zusammenschließen. Nach Kursaufschlägen in Folge der Ankündigung am Montag, gaben die Papiere der beiden am Dienstag jeweils rund zehn Prozent nach. "Das Motto lautet: Kaufe bei Gerüchten, verkaufe bei Nachrichten", sagte Analyst Helane Becker von Jesup & Lamont.

Zu den Verlierern gehörten auch die Aktien des Aluminiumriesen Alcoa mit einem Minus von 4,3 Prozent. Der US-Konzern gab einen gemischten Ausblick: In der Autoindustrie sei in diesem Jahr mit einer höheren Nachfrage zu rechnen, im Flugzeugbereich oder bei Gasturbinen jedoch mit einem geringeren Bedarf. Um vier Prozent tiefer notierten die Papiere des Druckerherstellers Xerox, obwohl der Konzern für 2010 einen Gewinn am oberen Ende der Prognose-Spanne in Aussicht stellte.

Die Anteilsscheine des Börsenbetreibers NYSE Euronext verzeichneten ein Minus von 4,8 Prozent. Zwar meldete der Mutterkonzern der New York Stock Exchange im ersten Quartal einen Gewinnsprung und traf damit die Erwartungen der Analysten. Börsianer hätten sich mittlerweile aber daran gewöhnt, dass die Prognosen der Analysten oftmals übertroffen wurden, hieß es.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,51 Milliarden Aktien den Besitzer. 432 Werte legten zu, 2655 gaben nach und 85 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,93 Milliarden Aktien 403 im Plus, 2331 im Minus und 56 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 23/32 auf 100-06/32. Sie rentierten mit 3,6 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten auf 103-09/32 und hatten eine Rendite von 4,42 Prozent.

(Reporter: Angela Moon; bearbeitet von Kerstin Dörr; redigiert von Andreas Kenner)

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