Frankfurt (Reuters) - Die Genossenschaftsbanken in Deutschland sehen im Geschäft mit ihren mittelständischen Firmenkunden noch keine gravierenden Auswirkungen durch den Handelsstreit oder die zähen Brexit-Verhandlungen.
Wegen der weiterhin niedrigen Zinsen und der Kosten zur Erfüllung der regulatorischen Anforderungen stelle sich die genossenschaftliche Finanzgruppe aber für 2018 auf einen leichten Gewinnrückgang ein, sagte Vorstandsmitglied Andreas Martin vom Branchenverband BVR am Mittwoch laut Redetext.
Im vergangenen Jahr kletterte der Vorsteuergewinn der genossenschaftliche Finanzgruppe dank der hohen Kreditnachfrage und Zuwächsen im Wertpapiergeschäft um 7,3 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich um sechs Prozent auf 104,4 Milliarden Euro und überstieg damit erstmals die Marke von 100 Milliarden. Damit sei die Gruppe auch auf mögliche Wachstumsrisiken vorbereitet, obgleich man derzeit nicht mit einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur rechne, erklärte der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR).
Zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehören neben den rund 900 Volks- und Raiffeisenbanken unter anderem das Spitzeninstitut DZ Bank, die Münchener Hyp, die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die R+V Versicherung sowie der Fondsanbieter Union Investment.
Im Privat- und Firmenkundengeschäft wolle die Gruppe die digitalen Zugangswege ausbauen, sagte BVR-Präsidentin Marija Kolak. Im Juni gab die Mitgliederversammlung zusätzliche Investitionen beim genossenschaftlichen IT-Dienstleister Fiducia & GAD in Höhe von 500 Millionen Euro frei. Begleite werde dies von entsprechenden Investitionen der DZ Bank, sagte Kolak.