BERLIN (dpa-AFX) - Am neuen Hauptstadtflughafen drohen weitere Mehrkosten beim Schallschutz für die Anwohner. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg verurteilte die Flughafengesellschaft am Dienstag ein weiteres Mal zu Nachbesserungen bei dem millionenschweren Programm. Das Gericht kippte die Praxis, Lüfter in schallgedämmte Häuser einzubauen, ohne vorher ein Lüftungskonzept zu erstellen. Damit gab das Gericht der am stärksten vom Fluglärm betroffenen Gemeinde Blankenfelde-Mahlow als Klägerin Recht.
Wie das Gericht mitteilte, ist im konkreten Fall eines Einfamilienhauses bislang lediglich sichergestellt, dass frische Luft in die Schlafzimmer kommt. Es müsse zusätzlich aber auch die Entlüftung geplant werden. Rund 25 500 Haushalte im Umfeld des Großflughafens an der Berliner Stadtgrenze haben Anspruch auf Schallschutz. Die Kosten des Programms haben sich nach Anwohnerklagen schon auf 730 Millionen Euro mehr als verfünffacht, weil der Flughafen die Vorgaben verfehlt hatte.