In Beirut wurde am Freitagabend ein Angriff auf Hassan Nasrallah, den Anführer der Hisbollah, verübt, was Fragen über die Zukunft der Organisation aufwirft. Nasrallah, der seit 32 Jahren an der Spitze der vom Iran unterstützten libanesischen Gruppe steht, überlebte den Angriff laut einer der Hisbollah nahestehenden Quelle. Der Vorfall ereignete sich in den südlichen Vororten von Beirut, einer Hochburg der Organisation. Ein hochrangiger iranischer Sicherheitsbeamter erklärte, dass Teheran Nasrallahs Zustand nach dem Angriff überprüfe.
Experten betonen, dass der Verlust Nasrallahs einen bedeutenden Rückschlag für die Hisbollah darstellen würde. Die Organisation sieht sich bereits mit einer Reihe israelischer Angriffe konfrontiert, bei denen hochrangige Kommandeure eliminiert wurden und die ihre interne Sicherheit in Frage stellten. Mohanad Hage Ali, stellvertretender Forschungsdirektor des Carnegie Middle East Center in Beirut, unterstreicht Nasrallahs zentrale Rolle und beschreibt ihn als den "Kitt", der die expandierende Organisation zusammenhält.
Nasrallah, der nach der Ermordung seines Vorgängers durch Israel die Führung übernahm, war während seiner gesamten Amtszeit ein Ziel für Attentate. Ein europäischer Diplomat merkt an, dass die Hisbollah widerstandsfähig sei und im Falle von Nasrallahs Tod einen Nachfolger finden würde. Die jüngsten erfolgreichen israelischen Operationen gegen die Hisbollah und eine Serie von Luftangriffen haben die Gruppe jedoch unter erheblichen Druck gesetzt.
Lina Khatib, eine assoziierte Forscherin bei Chatham House in London, weist darauf hin, dass die Moral der Hisbollah einen schweren Schlag erleiden würde, sollte Nasrallah handlungsunfähig oder getötet werden. Dies würde die militärische Überlegenheit Israels unterstreichen. Der andauernde Konflikt über die libanesische Grenze hinweg, der schwerste seit 2006, wurde durch den Krieg in Gaza ausgelöst. Trotz einer möglichen Ausschaltung Nasrallahs glaubt Khatib nicht, dass sich schnell ein sicherer Status quo für Israels Norden einstellen würde.
Als Vergeltung für den Angriff in Beirut übernahm die Hisbollah die Verantwortung für mehrere Raketenangriffe auf Israel. Analysten interpretieren dies als Versuch der Organisation, ihre operativen Fähigkeiten zu demonstrieren. Fawaz Gerges, Professor für internationale Beziehungen an der London School of Economics, beschreibt die Situation als einen umfassenden Krieg, bei dem Israel darauf abziele, die Führungs- und Kampfstruktur der Hisbollah zu zerschlagen.
Die Frage der Nachfolge ist ebenfalls ein wichtiges Thema für die Hisbollah. Die Gruppe müsste einen Führer wählen, der sowohl für ihre Mitglieder im Libanon als auch für ihre Unterstützer im Iran akzeptabel wäre. Hashem Safieddine, Nasrallahs Cousin und ein Geistlicher, der weithin als sein Erbe angesehen wird, wurde nach dem Angriff als lebend bestätigt. Safieddine leitet die politischen Angelegenheiten der Hisbollah und ist Mitglied des Dschihad-Rates. Das US-Außenministerium stufte ihn 2017 als Terroristen ein, und er hat in der Vergangenheit Drohungen gegen Israel ausgesprochen.
Im Falle von Nasrallahs Abwesenheit könnten Safieddines familiäre Bindungen, seine Ähnlichkeit mit Nasrallah und sein religiöser Status ihn zu einem aussichtsreichen Kandidaten für die Führung machen, wie Philip Smyth, ein Experte für schiitische Milizen, anmerkt.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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