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IG Metall droht mit Nein zur Stahlfusion Thyssen/Tata

Veröffentlicht am 28.03.2018, 18:23
© Reuters. Members of German Metal Workers' Union IG Metall protest in front of a Siemens factory in Karlsruhe
TKAG
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- von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz

Düsseldorf (Reuters) - Bei Thyssenkrupp (DE:TKAG) brennt wegen der geplanten Stahlfusion mit Tata Steel erneut der Baum: Die Arbeitnehmervertreter drohen mit einer Ablehnung der Pläne, sollte die niederländische Tata-Gesellschaft mit ihrem Werk in Ijmuiden eine Sonderrolle bekommen.

"Einen Freistaat Ijmuiden werden wir nicht akzeptieren", sagte der stellvertretende Betriebsratschef von Thyssenkrupp Steel Europe, Tekin Nasikkol, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Es ist nicht akzeptabel, dass nur wir in Deutschland für die Risiken des Joint Ventures einstehen sollen und die niederländische Gesellschaft sich aus der Verantwortung nimmt", fügte der Gewerkschafter hizu, der auch Mitglied des Konzernaufsichtsrat ist. Das Gremium soll am 12. April zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen.

Nasikkol kritisierte auch die Führung von Thyssenkrupp, nachdem man von den Plänen aus der Presse erfahren habe, wonach Tata Steel in den Niederlanden weiterhin die Verfügungsgewalt über die erzielten Gewinne behalten solle. "Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Mitbestimmung, die seit nunmehr zwei Jahren konstruktiv versucht, den Weg nach vorne zu gestalten. Ich bin wütend und maßlos enttäuscht." "Dieser Sachverhalt ist uns bislang völlig neu. Das ist zu keinem Zeitpunkt von Thyssenkrupp erwähnt worden", sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel Europe und frühere Gewerkschaftschef Detlef Wetzel der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung", die zuvor über die neueste Wendung in dem Fall berichtet hatte.

ABSCHLUSS DER VERHANDLUNGEN MIT TATA NICHT ABSEHBAR

© Reuters. Members of German Metal Workers' Union IG Metall protest in front of a Siemens factory in Karlsruhe

Thyssenkrupp wollte sich dazu nicht äußern. Der Konzern hatte aber bereits deutlich gemacht, das die Hausaufgaben nach der fast abgeschlossenen Bücherprüfung nun bei Tata liegen. So müssten in den Niederlanden und Wales noch Vereinbarungen mit der Mitbestimmung getroffen werden. "Die Führungs- und Finanzstruktur des Joint Ventures muss es von Anfang an möglich machen, dass ein gemeinsames Unternehmen entsteht", sagte eine mit der Situation vertraute Person aus Konzernkreisen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

Vor wenigen Wochen hatten die IG Metall-Mitglieder unter den Stahlkochern mit großer Mehrheit für eine Vereinbarung gestimmt, die ihnen für die geplante Stahlfusion über Jahre die Beschäftitung sichern soll. Zwar könnte der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp auch gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter die Pläne durchboxen, dies käme bei dem Traditonskonzern jedoch einem Tabubruch gleich.

Die Stahlkocher von Thyssenkrupp kommen ebenfalls am 12. April zu einer Belegschaftsversammlung zusammen. "Unter solchen Voraussetzungen können wir der geplanten Fusion auf gar keinen Fall zustimmen. Denn das würde bedeuten, dass künftig die deutschen Stahlstandorte für alle möglichen Verluste aufkommen müssten, während das holländische Management fröhlich Gewinne abzieht", betonte die IG Metall.

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