BERLIN (dpa-AFX) - Der Ton in den Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland wird immer rauer. Politiker aus dem Regierungslager von Union und FDP hielten den Verantwortlichen in Athen Unfähigkeit vor und plädierten für einen Rauswurf des hoch verschuldeten Landes aus der Eurozone. 'Die marode Verwaltung, das korrupte Steuersystem sowie eine unfähige und unwillige politische Klasse sind keine Basis für Strukturreformen', sagte die Obfrau der CDU/CSU im Ausschuss des Bundestages für EU-Angelegenheiten, Veronika Bellmann (CDU), der 'Bild'-Zeitung (Freitag).
Der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler sagte dem Blatt, weder ein Schuldenschnitt noch der Rettungsschirm könnten verhindern, dass Griechenland in einer Abwärtsspirale versinke. Dem Land drohten 'Weimarer Verhältnisse' mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen. 'Die Griechen müssen raus aus dem Euro.' Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer kündigte im 'Spiegel' ein Veto seiner Partei im Bundestag gegen das geplante zweite Rettungspaket für Griechenland an, sollte Athen keine konkreten Reformschritte ergreifen. 'Ein Nein ist immer dann denkbar, wenn vereinbarte Sparmaßnahmen nicht eingehalten werden.' Eine Alternative für die Griechen sei der Euro-Austritt.
Zuvor war am Donnerstag bekanntgeworden, dass Griechenlands Staatspräsident Karolos Papoulias Kritik an einer Bevormundung durch Deutschland geäußert und dabei insbesondere Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) angegriffen hatte. Einem Zeitungsbericht zufolge sprach Papoulias von einer 'Junta Schäuble'. In Griechenland wird seit Wochen auf die öffentlichen Zurechtweisungen deutscher Politiker empfindlich reagiert, Medien zogen sogar Vergleiche mit dem Größenwahn des Nazi-Regimes.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte den Angriff auf Schäuble mit deutlichen Worten zurückgewiesen. 'Eine derartige Kritik an Deutschland und an den deutschen Verhandlungsführern können wir nicht akzeptieren.' Er warnte die griechische Staatsspitze zugleich vor einer Eskalation der Debatte und rief zur Rückkehr zu einem sachlichen Ton auf.
SPD-Parteichef Sigmar Gabriel mahnte in der 'Rheinischen Post' (Freitag), die Grenze der Belastbarkeit der Griechen sei bereits erreicht. Er appellierte an die EU, die Konten wohlhabender Griechen zu sperren und Steuerflucht zu unterbinden. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, forderte 'konkrete Hilfen für Griechenland zur Ankurbelung des Wachstums'. Das Land habe sich zu einem schwierigen und in der EU bisher beispiellosen Reformkurs durchgerungen. Schneider plädierte in einer Mitteilung für eine Art 'Marshall-Plan', der Griechenland und andere Euro-Krisenstaaten Wachstumschancen eröffne./mi/DP/jkr
Der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler sagte dem Blatt, weder ein Schuldenschnitt noch der Rettungsschirm könnten verhindern, dass Griechenland in einer Abwärtsspirale versinke. Dem Land drohten 'Weimarer Verhältnisse' mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen. 'Die Griechen müssen raus aus dem Euro.' Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer kündigte im 'Spiegel' ein Veto seiner Partei im Bundestag gegen das geplante zweite Rettungspaket für Griechenland an, sollte Athen keine konkreten Reformschritte ergreifen. 'Ein Nein ist immer dann denkbar, wenn vereinbarte Sparmaßnahmen nicht eingehalten werden.' Eine Alternative für die Griechen sei der Euro-Austritt.
Zuvor war am Donnerstag bekanntgeworden, dass Griechenlands Staatspräsident Karolos Papoulias Kritik an einer Bevormundung durch Deutschland geäußert und dabei insbesondere Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) angegriffen hatte. Einem Zeitungsbericht zufolge sprach Papoulias von einer 'Junta Schäuble'. In Griechenland wird seit Wochen auf die öffentlichen Zurechtweisungen deutscher Politiker empfindlich reagiert, Medien zogen sogar Vergleiche mit dem Größenwahn des Nazi-Regimes.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte den Angriff auf Schäuble mit deutlichen Worten zurückgewiesen. 'Eine derartige Kritik an Deutschland und an den deutschen Verhandlungsführern können wir nicht akzeptieren.' Er warnte die griechische Staatsspitze zugleich vor einer Eskalation der Debatte und rief zur Rückkehr zu einem sachlichen Ton auf.
SPD-Parteichef Sigmar Gabriel mahnte in der 'Rheinischen Post' (Freitag), die Grenze der Belastbarkeit der Griechen sei bereits erreicht. Er appellierte an die EU, die Konten wohlhabender Griechen zu sperren und Steuerflucht zu unterbinden. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, forderte 'konkrete Hilfen für Griechenland zur Ankurbelung des Wachstums'. Das Land habe sich zu einem schwierigen und in der EU bisher beispiellosen Reformkurs durchgerungen. Schneider plädierte in einer Mitteilung für eine Art 'Marshall-Plan', der Griechenland und andere Euro-Krisenstaaten Wachstumschancen eröffne./mi/DP/jkr