San Francisco (Reuters) - Der Fahrdienstvermittler Uber berät einem Insider zufolge am Sonntag über die Rolle des umstrittenen Firmenchefs Travis Kalanick und Maßnahmen zur Verbesserung der Unternehmenskultur.
Das Führungsgremium werde diskutieren, ob der Mitgründer eine Auszeit nehmen solle oder eine andere Rolle bekomme. Alternativ könnten Kalanicks Befugnisse eingeschränkt oder seine Aktivitäten stärker überwacht werden. Zuletzt hatten sich bei dem Konzern aus San Francisco Beschwerden über sexuelle Belästigungen gehäuft. Außerdem haben wichtige Manager das Start-up verlassen.
Das Führungsgremium dürfte dem Insider zufolge Vorschläge externer Berater annehmen. In den vergangenen Monaten hatte die Kanzlei des früheren US-Justizministers Eric Holder die Firmenkultur unter die Lupe genommen. Die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit würden voraussichtlich am Dienstag über Änderungen informiert. Das Unternehmen wollte sich nicht zu den Reuters-Informationen äußern.
Uber hat das Taxigewerbe in vielen Ländern verändert. Das Unternehmen ist trotz anhaltender Verluste fast 70 Milliarden Dollar wert, hat mehr als 12.000 Mitarbeiter und kooperiert mit über 1,5 Millionen Fahrern. Uber ist aber in vielen Ländern in Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Kalanick gilt als aggressiver Manager. Arianna Huffington, eine der sieben stimmberechtigten Mitglieder im Uber-Führungsgremium, sagte zuletzt, Kalanick müsse von einem streitlustigen Unternehmer zum Lenker eines Weltkonzerns heranwachsen.