Washington (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat sich laut einem Insider mit dem Ökonomen Kevin Warsh getroffen, um über die künftige Besetzung der Zentralbankspitze zu sprechen.
Die Information der Nachrichtenagentur Reuters deckt sich mit einem Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) vom Freitag, das sich auf einen nicht näher genannten Vertreter des Weißen Hauses bezieht. Das Präsidialamt bestätigte lediglich das Treffen, ließ den Inhalt der Unterredung jedoch offen. Warsh, ein früherer Fed-Direktor, gilt als Vertrauter Trumps und wird bereits seit längerem als ein möglicher Kandidat für den Chef-Posten der Federal Reserve gehandelt. Diesen hat derzeit Janet Yellen inne. Ihr Mandat läuft Anfang Februar 2018 ab.
Ob Trump Yellens Vertrag verlängern wird, ist offen. Der Republikaner hatte sie im Wahlkampf attackiert und als Erfüllungsgehilfin seines demokratischen Vorgängers Barack Obama bezeichnet. Zuletzt hatte er ihre Führungsrolle jedoch in zunehmend milderem Licht dargestellt und auch eine Verlängerung ihres Vertrags nicht ausgeschlossen. Laut dem "WSJ" hat sich Warsh auch mit Finanzminister Steven Mnuchin getroffen. Neben Warsh seien noch weitere Kandidaten um das Fed-Chefamt im Rennen - auch Yellen, so das Blatt.
Lange Zeit galt Trumps oberster Wirtschaftsberater Gary Cohn als ein Favorit für den Fed-Führungsposten. Offenbar fiel er aber mit kritischen Äußerungen zu Reaktionen des Präsidenten auf rechtsextreme Ausschreitungen in Virginia in Ungnade. Auch der Stanford-Ökonom John Taylor gilt als ein möglicher Kandidat für den Chefsessel der Notenbank. Trump will gegen Jahresende entscheiden, auf wen seine Wahl fällt.