🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

Kassen könnten laut Studie bei Arzneien Milliarden sparen

Veröffentlicht am 14.06.2016, 16:59
© Reuters.  Kassen könnten laut Studie bei Arzneien Milliarden sparen

Berlin (Reuters) - Die gesetzlichen Krankenkassen könnten einer Studie zufolge mehrere Milliarden Euro sparen, wenn die Ärzte verstärkt preisgünstigere Medikamente verordnen würden.

Der Chef der Barmer GEK, Christoph Straub, rief am Dienstag in Berlin dazu auf, mehr Nachahmerpräparate von meist teuren biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln zu verordnen. Damit könnten in den kommenden fünf Jahren vier Milliarden Euro eingespart werden. Die Versorgungsqualität leide darunter nachweislich nicht, sagte Straub unter Bezug auf den neuen Arzneimittelreport seiner Kasse Die Pharmaindustrie warnte vor einer rein ökonomisch orientierten Verordnung von Medikamenten.

Bei einer konsequenten Verschreibung dieser Nachahmerprodukte - den sogenannten Biosimilars - könnte dem neuen Arzneimittelreport zufolge allein die Barmer eine halbe Milliarde Euro sparen. Das eingesparte Geld könne in andere innovative Medikamente fließen.

Der Bericht verweist darauf, dass einige der umsatzstärksten biotechnologisch produzierten Medikamente unlängst ihren Patentschutz verloren haben und einige weitere ihn in Kürze verlieren werden. Damit drängten mehr Biosimilars auf den Markt. Im Schnitt seien sie etwa 25 Prozent günstiger als das Originalpräparat. Biotech-Präparate kommen zum Beispiel bei der Behandlung von Krebs, Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankungen zum Einsatz.

Dem Report zufolge ist zwischen den Jahren 2010 und 2015 der Anteil der Versicherten, die ein biotechnologisch hergestelltes Medikament erhalten haben, im ambulanten Sektor von 3,1 auf vier Prozent gestiegen. Die Ausgaben für diese Präparate seien im selben Zeitraum um mehr als 40 Prozent gewachsen und betrügen inzwischen 1,2 Milliarden Euro. Die Kassen zeigen sich seit längerem besorgt über die wachsenden Ausgaben, die für die Versicherten Experten zufolge in den nächsten Jahren steigende Beiträge erwarten lassen.

Der Chef des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Martin Zentgraf, warnte vor "einer rein ökonomisch motivierten Verordnungssteuerung". Alles andere schränke Ärzte in ihrer Berufsausübung ein und verschlechtere die Versorgung der Patienten. In einer Umfrage des Instituts INSA im Auftrag des BPI hätten zwei Drittel der Befragten die Erwartung geäußert, dass ihnen ihr Arzt "das beste Medikament und nicht zuallererst das billigste verordnet".

Der Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) erklärte, ein Biosimilar und das Originalpräparat seien grundsätzlich gleichwertig. Allerdings könne die molekulare Zusammensetzung des Wirkstoffs nie gleich sein. "Daher muss ein Präparatewechsel bei gut eingestellten Patientinnen und Patienten sorgfältig überlegt sein und allein in der Verantwortung des Arztes liegen", mahnte vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer. Biosimilar-Quoten oder regionale Zielvereinbarungen, wie sie von der Politik diskutiert werden, seien überflüssig. OLDEDOM Reuters Germany Online Report Domestic News 20160614T145855+0000

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.