Berlin (Reuters) - Angesichts des Handelskonflikts zwischen der EU und den USA hat IWF-Chefin Christine Lagarde vor Risiken für das europäische Wirtschaftswachstum gewarnt.
Der IWF habe für 2018 zwar ein Wachstum von 2,2 Prozent im Euro-Raum prognostiziert, sagte Lagarde am Montag auf einer Veranstaltung des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW in Berlin. Aber es drohe kräftiger Gegenwind: "Denken Sie nur an den Populismus und die auf kurze Sicht angelegten Sirenengesänge des Protektionismus."
Daher gelte es, in "schwerem Fahrwasser" für Orientierung zu sorgen. Der Euro-Zone komme dabei eine Führungsrolle zu. Die Chefin des IWF erläuterte zudem ihren Vorschlag, "eine Art Fiskalkapazität" zur Stabilisierung der Euro-Zone zu schaffen. Dabei solle ein Fonds gebildet werden, in den die Mitgliedsstaaten in guten Zeiten Geld einzahlen, um für den Fall einer Rezession gerüstet zu sein. "Abhängig von der Tiefe des Konjunktureinbruchs könnten Länder dann Geldtransfers erhalten, damit sie mit Haushaltslücken besser zurechtkommen." Im Extremfall könnten auch Kredite vergeben werden, die letztlich aber über künftige Beiträge zurückgezahlt werden müssten. "Diese Fiskalkapazität würde wohl nicht ausreichen, die nächste Krise zu lösen. Aber sie wäre sicherlich hilfreich", sagte Lagarde.